Hattingen. Mit einem Empfang feiert der Bürgerbus-Verein am Samstag Zehnjähriges. Die Initiative hat bisher viel geleistet, für die Zukunft aber auch noch Wünsche.
Gegründet hat sich der Bürgerbus-Verein in Hattingen am 24. März 2004. Den Fahrbetrieb nahmen die engagierten Ehrenamtler am 1. Fe-bruar 2005 auf. Da passt es, den offiziellen Termin für die Geburtstagsfeier zum zehnjährigen Bestehen in die Mitte zwischen diese beiden Daten zu legen. Am heutigen Samstag lädt der Bürgerbus-Verein zum Empfang ins Vereinsheim des TuS Hattingen am Wildhagen ein. Bürgermeisterin Dagmar Goch wird kommen und die Motoren der Bürger-Bewegung mit Lob überschütten. Als „Leuchtturm-Projekt für ehrenamtliches Engagement in Hattingen“ würdigt Goch den Verein in einem Vorwort zur Festschrift. Vor allem älteren Mitbürgern ermögliche die Buslinie, sich aktiv am öffentlichen Leben der Stadt zu beteiligen „Und das ist großartig“, findet die Bürgermeisterin.
Dabei musste das neue Verkehrsangebot seine Spur in dieser Stadt erst einmal finden. Vor allem, weil eine der beiden Linien, mit der die Gründer an den Start gingen, nur wenig Zuspruch fand. Während die Tour Moselweg-Homberg über Rathaus, Busbahnhof und Rosental von Anfang an ein Renner war, floppte die Linie Niederwenigern-Nierenhof über Winzermark und Niederbonsfeld. Weshalb das Angebot schon im Januar 2006 wieder eingestellt wurde. Die gute Nachricht: Jetzt konnte die Erfolgslinie montags bis freitags durchgehend befahren und ausgebaut werden. Weitere Haltestellen kamen hinzu. Die Idealspur war gefunden.
Und so fährt der Bürgerbus bis heute. Insgesamt 290 354 Kilometer haben die beiden Fahrzeuge (das erste bis Sommer 2012, das zweite seither) zurückgelegt. Und dabei 123 160 Personen befördert. 41 333 Liter Sprit flossen durch den Tank, 2334 Stunden investieren allein die Fahrer Jahr für Jahr am Lenkrad. Womit wir bei den Wünschen wären, die sich der Bürgerbus-Verein im zweiten Jahrzehnt gerne erfüllen würde. „Ein paar Fahrer mehr würden schon helfen“, sagt Vorsitzender Rolf-Peter Buchholz. Und würde sich dabei vor allem über eine weitere Fahrerin freuen. Ist doch aktuell nur einer der 15 ehrenamtlichen Busfahrer weiblich. Auch einen Unterstand fürs Fahrzeug wünscht sich die Vereinsführung – oder eine beheizbare Frontscheibe. Nachts steht der Wagen auf dem Gelände der Feuerwache. Und bereitet den Fahrern im Winter entsprechend viel Arbeit vor der ersten Tour.
Auch Gasbetrieb steht auf der Wunschliste, vor allem aus Kostengründen. Und – spätestens beim nächsten Fahrzeugwechsel – Niederflurbetrieb. „Ein barrierefreies Angebot wäre für unsere Fahrgäste schon sehr schön“, sagt Geschäftsführer Heinz Jüttendonk.