Hattingen. . Die Urlaubsbetreuung für die Vierbeiner ist im Tierheim gefragt. Während im Hundebereich noch etwa neun Plätze für Fundtiere frei sind, geht im Katzen- und Kleintierbereich so gut wie nichts mehr.
Es werden weniger Hunde ausgesetzt. „Insgesamt hatten wir in diesen Ferien bisher drei ausgesetzte Hunde. Das ist vergleichsweise sehr wenig“, erklärt Bettina von der Heiden, Vorsitzende des Tierschutzvereins Hattingen, Bochum und Umgebung, der das Tierheim betreibt. Bei den Katzen mussten die Tierschützer wie schon in den Vorjahren einen Aufnahmestopp verhängen und auch bei Kleintieren sind sie „am Limit“.
Doch zunächst die positive Meldung: „Statt die Hunde auszusetzen, bringen die Leute sie jetzt verstärkt in Pension“, freut sich Bettina von der Heiden. Eine Entwicklung, die sich seit einigen Jahren abzeichnet. Es gäbe mehr Angebote für die Urlaubsbetreuung der Vierbeiner, aber auch mehr Fürsorge der Halter, stellt von der Heiden fest.
Im Tierheim stehen 15 Plätze für Pensionshunde zur Verfügung. Die sind derzeit alle belegt. 15 Euro kostet die Betreuung pro Tag, eine wichtige Einnahmequelle für den Verein, der erst kürzlich für die Beseitigung von Schimmel im Tierheim 360 000 Euro hatte aufbringen müssen. Das nächste Projekt ist die Erneuerung des hauseigenen Teichs, der seit fast zwei Jahren brach liegt. Auch die wird bis zu 15 000 Euro kosten, schätzt von der Heiden.
Aufnahmestopp für Katzen
Abseits der Pensionsplätze gibt es 64 Unterkünfte für Hunde, 55 davon sind belegt. „Alles voll“ meldet das Tierheim dagegen im Katzenbereich und hat jetzt einen Aufnahmestopp ausgesprochen. Etwa 60 Tiere wollen derzeit versorgt werden. „Wir sind an der Kapazitätsgrenze und mussten schon eine Stube in unserem großen Hundehaus für die Katzen freiräumen“, berichtet Bettina von der Heiden.
Neben Fundtieren belegen derzeit vor allem Samtpfoten die Plätze, die in den vergangenen Tagen bei so genannten Tier-Messies, Menschen, die Tiere in großer Anzahl sammeln, sichergestellt wurden. Drei Fälle mit jeweils zwölf oder 13 Katzen bringen das Tierheim im Moment an die Belastungsgrenze. Und auch in der Kleintier-Unterkunft wird es eng. Mit etwa 50 Kaninchen, Meerschweinchen, etc. ist das Tierheim an der Kleinherbeder Straße ausgelastet.
Die besondere Aufmerksamkeit der neun festangestellten Mitarbeiter und über 50 Ehrenamtlichen erfordern zudem immer wieder Wildtiere, die von besorgten Bürgern abgegeben werden. „Das ist vor allem in der Zeit so, wenn Jungtiere da sind – Vögel, Marder und so weiter. Vor Kurzem hatten wir eine Ente“, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins. Aktuell kümmert sich eine Mitarbeiterin um acht junge Eichhörnchen. Weil die alle zwei Stunden gefüttert werden müssen, betreut sie sie auch zu Hause. Im Gegensatz zu Hund, Katze und Co. werden die Wildtiere nicht vermittelt, sondern wieder ausgewildert.