Hattingen. WAZ öffnet Pforten: Lothar G. Stalter zeigt Lesern, was aus dem ehemaligen Bunker auf dem Hüttengelände geworden ist. Die sind beeindruckt.
Vor dem Eingang zum Satkom-Turm steht das „Fenster zum Alltag“: eine „Cupola“ (ital. Kuppel), Im Jahr 2000 von der Vereinigten Schmiedewerke GmbH auf der Henrichshütte angefertigt, die den Astronauten der Internationalen Raumstation (ISS) als „Fenster zur Welt“ den außerirdischen Durchblick ermöglichen sollte. Doch die Fensterlöcher gerieten nicht exakt genug, also kam die Kuppel im All nie zum Einsatz. Was Immobilienhändler Lothar G. Stalter (58), Besitzer des Satkom-Turmes, durchaus Recht sein kann; er jedenfalls findet, die Cupola passe „sehr gut zum Satkom-Turm, der ursprünglich ja ein Satelliten-Kompetenzzentrum werden sollte“.
Genau ein solches übrigens hatte Walter Jackisch (78), an diesem Dienstag einer von elf Teilnehmern bei „WAZ öffnet Pforten“, Am Walzwerk 21 auch erwartet. „Das legt einem der Name ja nahe, dass Satkom irgendwas mit Satelliten zu tun hat“, findet der Wennische. Doch der ehemalige Bunker beherbergt heute: den TÜV Saarland, zwei IT-Firmen (MSE, InfoTip). Und unter der im Zuge der Umbauten aufs Bauwerk gesetzten Glaskuppel ist ein Saal entstanden, plus Außenterrasse, bewirtschaftet von der Firma Rainbow Catering. Für Feiern mit bis zu 100 Personen.
Okay, gesteht Stalter: Der frühere Bunker verfüge auch über „eine funktionsfähige Satellitenschüssel. Aber ich habe noch niemanden gefunden, der die nutzen will.“ Auch dem einstigen TV-Wetterexperten Jörg Kachelmann habe er diese mal zur Übermittlung von Geodaten angeboten – „vergeblich. Er hat sich bis heute nicht gemeldet“.
Interessiert lauschen die „WAZ öffnet Pforten“-Teilnehmer Stalter, der sie in der nächsten Viertelstunde durchs Gebäudeinnere führt, zwei Teilnehmern drückt er zuvor riesige LED-Lampen in die Hand. Angenehm kühl ist es in den unteren Stockwerken, „13 bis 17 Grad“, sagt Stalter. Sommers wie winters. „Als das Bildungswerk den Bunker umbaute, war daher auch geplant, in den Räumen hier Serverplätze für Sicherheitsupdates einzurichten“. Gab es bisher aber auch keine Interessenten für, was Arnold Vossen (78) zu einem Scherz veranlasst: „Hier könnte doch die Bundesbank ihr Geld unterbringen . . .“
In der siebten Etage stoppen die WAZ-Leser im Vorraum zu den Büros von MSE. Bläuliche Säulen, gelbe Wände, braunes Parkett, Kaffeebar. Und dann sind sie oben auf dem 45 Meter hohen Satkom-Turm angekommen. „Beeindruckend“, gerät (nicht nur) Ineke Trescher (60) angesichts von Location und Aussicht aufs Hüttengelände ins Schwärmen. Und Dieter Held (61), dessen Frau Heidi in Kürze 60 wird, sagt: „Hier könnte ich mir gut vorstellen, auch mal zu feiern.“