Hattingen. . Deutscher Bußgeldatlas zeigt, was Urinieren in der Öffentlichkeit kostet – in Hattingen nur 35 Euro.

Der 1. Deutsche Wildpinkler Verwarn- und Bußgeldatlas 2014 zeigt, wie teuer es ist, wenn man an die Straßenecke uriniert. Köln kassiert bis zu 200 Euro, München 100 Euro – in Hattingen ist das Wildpinkeln dagegen fast ein Schnäppchen.

Sich mal eben strullernd an die Straßenecke zu stellen, ist auch in Hattingen verboten. Wird man vom Ordnungsamt erwischt, ist ein Verwarngeld von 35 Euro fällig. Das ist, im Vergleich zu anderen deutschen Städten, noch ziemlich günstig. Eine vierseitige Umfrage im Internet, die sich etwas großspurig 1. Deutscher Wildpinkler Verwarn- und Bußgeldatlas 2014 nennt, zeigt, wie teuer es werden kann: Vor allem Städte, deren Besucher ereignisabhängig unter erhöhtem Blasendruck leiden, etwa Köln im Karneval oder München während des Oktoberfestes, erheben saftige Strafen. 200 Euro müsste man am Rhein zahlen, 100 an der Isar. In Essen liegt das Bußgeld zwischen 50 und 500 Euro, plus Verwaltungsgebühren. Manche Städte setzen bei besonders fahrlässigem Handeln die Strafe bei bis zu 1000 Euro an.

„Das Wildpinkeln ist eine völlige Unsitte geworden “, meint Walther Kahl, der am Wildpinkel-Atlanten beteiligt war. Die Idee dazu hatte der Hersteller eines 1,75 Euro teuren Taschen-WCs. Das Verrichten der Notdurft in öffentliche Anlagen erfüllt den Tatbestand der Verunreinigung, erklärt Ralf Weber vom Hattinger Ordnungsamt. Gleiches gilt für das Kaugummi-Wegspucken, Kippe-Fallenlassen oder Papier-Wegwerfen. Die auf frischer Tat Ertappten werden mit einem Verwarngeld von 35 Euro belegt. „Dass wir Leute erwischen, wie sie die Zigarette wegschnippen, ist selten“, räumt Weber ein. „Aber wir haben auch solche Fälle.“

Wiesen-Pinkeln geht übrigens auch billiger: In Oberhausen müsste man 25 Euro berappen, in Berlin nur 20 Euro.