Hattingen. . Eine Stunde mit ... WAZ-Fotograf Walter Fischer. Er gibt einen Einblick in den Bildjournalismus und hat einige Tipps für Hobbyfotografen parat.

Walter Fischer hat den Durchblick. Wenn der Fotograf durch den Sucher seiner Kamera schaut, entdeckt er oft Interessantes und Überraschendes, das er festhält und seit über 20 Jahren auch den Lesern der WAZ präsentiert. Für die hat er auch einige Tipps parat, wie Bilder gut gelingen.

Manchmal muss improvisiert werden, um das richtige Motiv einzufangen – das weiß Walter Fischer nur zu gut. So hat er zum Beispiel für unser Hattinger Titelbild vom Samstag kurzer Hand eine Schaufensterpuppe im Deutschland-Dress aus einer Metzgerei entführt und vor einer Bäckerei platziert – mit St. Georg im Hintergrund. Der wichtigste Ausrüstungs-Gegenstand ist das fotografische Auge „und das Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein“, so der Fotograf.

Nach dem Fotografieren geht es dann für ihn am Computer weiter – denn auch die Nachbearbeitung gehört zu Walter Fischers täglichen Aufgaben. Dabei werden Bilder geordnet, beschriftet und die Favoriten bearbeitet. Häufig geht es dabei nur um die Korrekturen von Details wie Helligkeit oder Kontrast. Als Tipp für zu Hause empfiehlt der Fotograf im Bildbearbeitungs-Programm die Tonwertkorrektur. „Damit können auch extreme Lichtverhältnisse noch nachträglich ausgeglichen werden.“

Die richtige Perspektive

Als Profi hat Walter Fischer auch einige Tipps für Hobbyfotografen. Dabei ist der wichtigste Tipp einer, den man wohl nicht erwartet hätte: „Ich finde es wichtig, nicht sofort wie wild drauf los zu knipsen, sondern sich die Situation erst selbst in Ruhe anzuschauen und den Moment zu genießen. Nur so entdeckt man oft Dinge, mit denen man gar nicht gerechnet hat“, betont der Fotograf. Er führt aus: „Auf die Ansicht und Perspektive kommt es oft an.“

Außerdem empfiehlt er, nicht immer die automatische Einstellung an der Kamera beizubehalten, obwohl auch diese manchmal schöne Bilder hervorbringen kann. „Man sollte sich schon vor dem Urlaub mit der Kamera vertraut machen und die verschiedenen manuellen Einstellungen einfach mal ausprobieren.“ Schließlich besitzen vor allem moderne Spiegelreflexkameras oft eine ganze Bandbreite von Programmen für fast alle Situationen und Verhältnisse. „Besonders, wenn man ein Bild aus dem Urlaub in einem größeren Format ausdrucken und es sich an die Wand hängen möchte, sind solche Einstellungen wichtig, denn dann muss die Qualität stimmen“, sagt der Fotograf. Er rät außerdem dazu, immer zunächst das Licht zu nutzen, was bereits vorhanden ist. So kann man die Natürlichkeit der Situation beibehalten. Bilder mit Blitzlicht würden oft künstlich wirken, erklärt Fischer.

Anregungen holt sich der Fotograf ab und an selbst von der Internetseite www.foto-podcast.de, die seit 2009 von Galileo Press betrieben wird. Dort gibt es umfassende Anleitungen zu allgemeinen und speziellen Themengebieten der Fotografie.