Hattingen. . Bernd Breu, Leiter der TÜV-Station Hattingen, gibt Tipps, worauf fußballbegeisterte Fahrzeughalter beim Autoschmuck achten sollten.

Deutschland-Fähnchen oder andere Fußball-Fanartikel an seinem eigenen Fahrzeug hat Bernd Breu (47) zwar noch nie angebracht, gleichwohl sagt der Leiter der TÜV-Station Hattingen: „Ich finde es gut, wenn die Leute mit ihren schön bunt geschmückten Autos durch Gegend fahren.“ Allerdings sollten sie ein paar Dinge beachten.

Von Fähnchen . . .

Die bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland an gefühlt mindestens jedem zweiten Auto zu sehenden Fähnchen für die Seitenscheibe sind sicherlich schön anzusehen (und das an manchen Pkw auch doppelt und dreifach). Aber, warnt Breu: „Diese Fußball-Fanartikel sind häufig billig gemacht, knicken oftmals ab.“ Zwar sei gegen Fähnchen und Flaggen grundsätzlich nichts zu sagen. Wenn durch Abbrechen oder aufgrund von falscher Befestigung am Folgefahrzeug allerdings Schäden entstehen, haftet man als Autofahrer. Breu: „Spätestens vor einer Fahrt auf der Autobahn sollte der Fanschmuck demontiert werden, da die Fahnen nicht für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt sind.“

. . . und offenen Fenstern

Besonders verbreitet sind Fähnchen, die ins Fenster geklemmt werden. Doch Vorsicht! Wer sich eine Fahne in die Scheibe klemmt, erleichtert Langfingern die Arbeit – denn durch die einen Spalt geöffnete Scheibe lässt sich ein Auto leichter öffnen. Was einen teuer zu stehen kommen könne. Autoversicherer nämlich könnten die Schadensregulierung verweigern.

Car-Bikinis

Eine Zierde für jeden Außenspiegel sind Stoff-Überzieher im Nationalflaggen-Design. Das Problem: Autofahrer sollten aber beachten, dass die Car-Bikinis nicht ihre Blinkleuchten verdecken. „Das ist nämlich bei vielen aktuellen Fahrzeugmodellen so", betont Breu. „Da sie die Blinker in den Seitenspiegeln tragen.“ Und die Erlaubnis, den Hintermann orientierungslos zu machen, haben höchstens die Kicker auf dem Platz.

Autokorsos

Sich über einen Sieg der deutschen Elf zu freuen, ist natürlich auch Autofahrern erlaubt. Wer in diesem Fall allerdings eine große Fahne aus seinem Pkw schwenkt, sollte vorsichtig sein. Denn es muss zu jeder Zeit gewährleistet sein, dass die Sicht des Fahrers durch die Fahne nicht eingeschränkt wird. Und dass auch Mitfahrende und andere Verkehrsteilnehmer in ihrer Sicherheit nicht gefährdet werden.

Zu weit aus dem (Auto)-Fenster lehnen sollte man sich als Fußballfan ohnehin nicht. „Die Gurtpflicht“, so Breu, „gilt auch im Autokorso.“