Hattingen. Die 36-Jährige ist selbst dreifache Mutter. Beim Lesen stellte sie fest, dass Geschichten aus dem wirklichen Leben Mangelware sind.

Unzählige Kinderbücher hat Daniela Kern (36) vorgelesen. „Da gibt es viele schöne Sachen von Prinzessinnen, Piraten, Feen.“ Aber Bücher, die der Realität entsprechen, die fand sie selten. Und möchte mit ihrem eigenen Kinderbuch „Leo, . . . ein ganz normaler Tag“ diese Lücke schließen.

„Die Kinder erleben viel in ihrem Alltag. Wir Erwachsenen empfinden das oft als nichts Besonderes, aber für die Kinder ist es spannend, aufregend, lustig.“ Die Ideen zu ihren Geschichten liefern ihr größtenteils ihre eigenen Kinder. Drei sind es, acht, fünf und vier Jahre alt, zwei Mädchen, ein Junge. Das vierte Kind ist unterwegs.

Abends auf dem Sofa, wenn die Kinder im Bett sind, findet die gebürtige Essenerin Daniela Kern, die seit 2008 in Niederwenigern lebt und bei der Sparkasse Essen arbeitet, Zeit, sich Notizen für ihre Geschichten zu machen. Zwei sollen in einem ersten Buch erscheinen. Sie tragen die Titel: „Ein ganz normaler Tag“ und „Der Überraschungsurlaub“. Freude, Trauer, Wut, Langeweile - jegliche Gefühlsregung soll vorkommen. Die Geschichten erzählt Leo, eigentlich Leona. Sie ist fünf Jahre alt. Zunächst berichtet sie, wie ein ganz normaler Tag bei ihr abläuft. „Da haben die Kinder die Möglichkeit zu sehen, ach, guck mal, das ist bei Leo auch so“, erläutert die Autorin. Identifizierung schafft das mit der Protagonistin. Die zweite Geschichte ist dann gleich ein Abenteuer. Es geht um einen Überraschungsurlaub - mehr wird nicht verraten.

2010 hatte Daniela Kern mit den Geschichten begonnen, „unregelmäßig daran gearbeitet. Zwischendurch lagen sie auch lange in der Schublade.“ 2013 machte sie sich ohne große Illusionen auf Verlagssuche, bekam viele Absagen - aber eben auch einen Autorenvertrag des MTM-Verlags, der sich „hauptsächlich neuen Autoren widmet“.

Ideen für fünf, sechs weitere Geschichten hat sie noch. „Die muss ich noch ausarbeiten.“ Das heißt: Dass sie sich an den Computer zurückzieht, „für die Außenwelt dann schwer erreichbar ist“. Gut abschalten kann sie bei dieser Arbeit, die für sie Ausgleich zum Alltag ist. Auch die Illustrationen hat sie selbst gemacht. „Ich habe als Kind gern gezeichnet. Und wollte die Figur auch so darstellen, wie ich sie mir vorstelle.“

Ihre ersten Zuhörer waren die eigenen Kinder. „Die waren begeistert.“ Positive Resonanz hat sie aber jetzt auch schon bei verschiedenen öffentlichen Lesungen bekommen. Am 17. Juni um 16 Uhr liest sie auf Sportverein-Einladung in der Mehrzweckhalle am Rüggenweg. „Aber ich suche auch noch nach weiteren Möglichkeiten, aus meinem Buch zu lesen“, so Daniela Kern. Der Kontakt ist möglich per E-Mail an daniela.kern1978@googlemail.com