Hattingen. Die Stadt hat einen Übermittlungsfehler entdeckt und muss das Ergebnis der Kommunalwahl korrigieren. Ein Mandat geht von der CDU zu den Grünen .
Panne am Wahlabend: Die telefonische Durchsage eines Ergebnisses aus einem Wahllokal ist am Sonntag im Rathaus falsch notiert worden. Wie das Pressebüro der Stadt mitteilt, wurde der Fehler am Dienstagvormittag entdeckt und durch mehrfaches Nachzählen nunmehr korrigiert. Das Ergebnis führt zu einer Neuverteilung der Sitze im Stadtparlament. Die CDU muss eines ihrer 16 Mandate abgeben, die Grünen gewinnen eines hinzu und stellen damit sechs Parlamentarier.
Es war 21.08 Uhr, als die elektronische Darstellung des Auszählungsmarathons im Rathaus die Christdemokraten jubeln lässt. Gerade hat sich die Sitzverteilung zu ihren Gunsten geändert, ist von 15 auf 16 Mandate umgesprungen. Immer wieder hat sich die Tortengrafik bei den Einläufen der ersten Resultate verschoben. Jetzt klettert die CDU auf eine Fraktionsstärke, die sie bis ins Ziel rettet: Das kurz nach 22 Uhr angezeigte vorläufige amtliche Endergebnisses sieht die CDU bei 16 Sitzen.
Am Dienstagmittag telefonierte Bürgermeisterin Dagmar Goch in ihrer Funktion als Wahlleiterin mit den Fraktionschefs des noch amtierenden Stadrates und informierte sie über den Fehler. „Schade“, kommentierte Gerhard Nörenberg den Vorgang auf Anfrage der WAZ. Vor allem menschlich sei es zu bedauern, dass ein gerade errungenes Mandat nun wieder verloren geht. Der CDU-Partei- und Fraktionschef will sich den Vorgang in der Sitzung des Wahlausschuss am heutigen Mittwoch „eingehend erläutern lassen“, ansonsten aber „keine große Keule herausholen“.
Betroffen von der Wahlpanne ist Andrea Pap, die als Nummer 16 der CDU-Reserveliste am Sonntagabend erstmals in den Rat eingezogen war. Die Kaufmännische Angestellte ist Geschäftsführerin der Hattinger CDU. Pap verliert ihr Ratsmandat an Maria Schomacher von den Grünen. Die Lehrerin zieht über den Listenplatz sechs ihrer Partei nunmehr erneut ins Stadtparlament ein.
42 versehentlich für die CDU gemeldete SPD-Stimmen waren die Ursache für das falsche Ergebnis am Sonntagabend. Beim Nachzählen am Dienstag kamen die Sozialdemokraten auf 9849 statt 9807 Stimmen und damit auf 41,97 statt 41,8 Prozent. Die CDU liegt nunmehr bei 7895 statt 7937 Stimmen und somit 33,65 statt 33,8 Prozent. Das reichte zum Verschieben des einen Mandats von der CDU zu den Grünen. Ansonsten ändert sich nichts: Die SPD bleibt stärkste Fraktion mit 19 Mandaten, die CDU folgt mit 15, die Grünen mit sechs, die Linken mit drei, die FDP mit zwei, die Piraten mit einem.