Hattingen. . Stefan Bahr holt sich das Direktmandat in Niederbonsfeld zurück. Mit Sascha Kursawe zieht erstmals ein Pirat ein. Hohe Wahlbeteiligung in Niederwenigern und wenig Überraschendes in den Stadtteilen.

Personalisiert man die Kommunalwahl am Sonntag in Hattingen, stehen die Namen Stefan Bahr und Sascha Kursawe ganz oben: Bahr holte sich in Niederbonsfeld seinen Wahlbezirk, den er im Jahr 2009 gegen Jürgen Scholz (SPD) verloren hatte, mit 40,5 Prozent gegen ­Manfred Lehmann (36,7 %) zurück. Sascha Kursawe schaffte es unterdessen, das erste Stadtratsmandat für die Piraten zu ergattern: In seinem Wahlbezirk 9 (DRK, Kick) holte er zwar nur 45 Stimmen (5,1 Prozent) – er rutschte aber als Spitzenkandidat der Reserveliste ins Parlament, weil seine Partei mit 1,5 Prozent der Stimmen einen Sitz bekam.

Zum Fraktionsstatus reicht das nicht. Den haben nach wie vor die SPD (19 Sitze, unverändert), die CDU (16, plus 1), Bündnis 90/ Die Grünen (5, minus 1), Die Linke (3, plus 1), und die FDP (2, minus 2) inne. Die konstituierende Rats­sitzung findet am Dienstag, 17. Juni, um 17 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses statt.

Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 51,3 Prozent. Vor fünf Jahren waren es noch 3,3 Prozentpunkte mehr, damals gab es parallel aber auch die Bürgermeister-Wahl, die diesmal – ebenso wie die Wahl des neuen Landrates – erst im Herbst des kommenden Jahres im Hattinger Wahlkalender steht. Hoch war die Wahlbeteiligung in Niederwenigern – alle drei Wahlbezirke meldeten mehr als 60 Prozent (top: Wahlbezirk 22, Heidehof I und II, Sieger: Klaus Fister). Besonders niedrig war die Wahlbeteiligung dagegen in den Wahlbezirken 3 (Rauendahl; 38,2 Prozent) und 10 (Hattingen-Mitte; 37,3 Prozent).

Bei den Wahlergebnissen selbst gab es in den Stadtteilen keine Überraschungen: Das Hügelland und Niederwenigern bleiben schwarz, der Rest Hattingens wählt rot. Weil die SPD aber nicht alle ihrer weiterhin 19 Mandate direkt holte, kommt diesmal auch Heidi Pamp aus Niederwenigern wieder als erste Nachrückerin der Reserveliste in den Rat. Die frühere stellvertretende Bürgermeisterin war 2009 herausgefallen, weil alle Plätze der Sozialdemokraten über Direktmandate abgedeckt waren, und erst später für den verstorbenen Rainer Kogelheide nachgerückt.

Neu im Rat: Jens Gerhardt, Thorsten Spittank (SPD), Nicolas Baumeister, Klaus Fister, Andrea Pap (CDU), Oliver Degner, Tönnies Meyerhoff-Rösener (Grüne), Gunnar Hartmann, Marko Happich (Linke) und eben Sascha Kursawe.