Hattingen. Frank Bottenberg und Stefan Larisch von St. Georg erzählen von ihren Trekking-Tretern und Turnschuhen. Zum Auftakt der Aktion „Lebens-Reise“.
Seine Trekking-Sandalen zieht Frank Bottenberg (54) an diesem Morgen nur fürs Foto an; eigentlich haben die Latschen, Größe 43, Marke Teva, längst ausgedient. Allein: Bottenberg, Pfarrer der St.-Georgs-Kirchengemeinde, haben sie einen wichtigen Abschnitt seines Weges begleitet, und genau deshalb hat er die Trekking-Treter wieder hervorgeholt aus dem Keller. Einer muss ja den Anfang machen bei der von ihm und Jugendreferent Stefan Larisch erdachten Aktion „Lebens-Reise“: Hattinger erzählen den Konfirmanden der Gemeinde ihre Schuh-Geschichten. Als Anstoß, um über die eigene Reise des Lebens nachzudenken.
Die Schuh-Geschichte von Frank Bottenberg liegt dabei schon 16 Jahre zurück. Mit einer zehnköpfigen Gruppe der Gemeinde sei er 1998 nach West-Papua, der zu Indonesien gehörenden Westhälfte der Insel Neuguinea, gereist. „Dorthin hatte die Kirchengemeinde eine Partnerschaft.“ Daran, dass sich die gesamte Gruppe kurz vorm Abflug in einem Wittener Outdoorladen die gleichen Trekking-Sandalen gekauft habe, erinnert er sich. Und dass er seine während der fünfwöchigen Reise fast nonstop trug.
Mit seinen Trekking-Sandalen, erzählt Bottenberg, ist er bei 40 Grad durch den tropischen Regenwald gelaufen. Und in ihnen ist er den Inselbewohnern begegnet, mit denen er sich nur mit Hilfe eines Dolmetschers verständigen konnte. Und mit Händen; und Füßen. Die „uns Europäern völlig fremde Kultur“, die er in West-Papua erlebte, die Begegnung „mit Menschen, die ein ganz einfaches Leben leben und doch glücklich sind“: Das habe ihn tief beeindruckt. Und während die Mitreisenden ihre Sandalen daheim entsorgten (weil die Reise starke Geruchsspuren hinterlassen hatte), schmiss Bottenberg seine in die Waschmaschine.
So weit ist es mit Stefan Larischs Fußbekleidung noch nicht gekommen. Der 32-Jährige wechselt das Modell, von dem seine Schuh-Geschichte erzählt, aber auch fast täglich: Den Turnschuh Marke Adidas Spezial hat er schließlich ein dutzend Mal. In verschiedensten Farben. Wie Larisch an das für Handballer konzipierte Modell gekommen ist, erinnert er nicht mehr, „zumal ich gar nicht Handball spiele“. Aber warum er es seit über einem Jahrzehnt fast ausnahmslos trägt, weiß er genau: „weil die Dinger einfach super bequem sind“.
In den dunkelblauen mit hellblauen Streifen erscheint er an diesem Tag zum Gespräch, tags davor trug er die Brasilien-Schuhe (grün mit gelben Streifen) und davor noch ein anderes Modell. Sogar Hochzeiten habe er in den Spezial-Schuhen schon gefeiert, verrät Larisch: „Die Schwarz-weißen zum Anzug, das sieht richtig seriös aus.“
Sonst noch was? Nun: Warum Larischs Band sich „Lucky Stripes“ nennt, das können Sie sich jetzt doch wohl denken.