Hattingen. Frank Staacken und seine Mitstreiter setzen zudem darauf, das Errungene zu verteidigen – und nicht die Schulden der Stadt abzubauen.

Es war im Jahr 1984, als die Grünen zum ersten Mal für den Rat der Stadt Hattingen kandidierten. Jetzt, 30 Jahre später, treten sie erst zum zweiten Mal alleine an. Dazwischen liegt eine erfolgreiche Zeit als Listenverbindung mit der Freien Wähler-Initiative (FWI) – ei­ne Zeit, die keiner missen möchte.

„Die FWI hat sich damals als Initiative gegen eine geplante Bodenwaschanlage auf dem Hüttengelände gegründet“, erinnert sich Fraktionschef Frank Staacken. „Weil wir beide nicht an der dama­ligen Fünf-Prozent-Hürde scheitern wollten, haben wir gemeinsam kandidiert. Und sind dabei geblieben. Wir kamen ja gut klar.“

Inzwischen hat sich bei den Hattinger Grünen ­aber viel getan. Oliver Degner, selbst Jahrgang 1985, ist sogar Ortsvereins-Vor­sitzender und er hat eine Nachwuchs-Riege in der Grünen Jugend mit aufgebaut. Und mit dieser wurde auch der Wahlkampf neu aufgestellt. „Das Internet ist wesentlich stärker eingebunden“, berichtet Staacken. „Wir haben Fotos und kleine Video-Clips im Netz eingestellt.“ Das Wahlprogramm bleibe die komplette Legislaturperiode von sechs Jahren online – „wir wollen uns daran messen lassen“.

Der 58-Jährige formuliert es so: „Die Perspektive kann nicht sein, wie schnell die Stadt ihre Schulden abbaut, sondern wie die Stadt auf vernünftigem Niveau überlebt, bis wir die neue Gemeindefinanzierung haben. Es gilt, das Errungene zu verteidigen.“

Hattingen sei begehrt, weiß Staacken, „wir haben ein gutes Image“. Und das müsse auch so bleiben. „Es ist ein Pfund zum Wuchern. Wir dürfen aber nicht noch ein Gewerbegebiet losmachen, dass uns dieses Image kaputt macht.“

Bündnis 90/Die Grünen setzen jetzt wieder stärker auf grüne Politik, als es zuvor in der Partnerschaft mit der eher konservativen FWI der Fall war. Vor allem Brigitte Serrano setzt sich stark für ein „grünes Gepräge“ der Stadt ein.­Ersatzpflanzungen von Straßenbäumen etwa, die ihr laut Staacken ein besonderes Anliegen sind.

Frank Staacken und Brigitte Serrano führen auch die Liste der Grünen für den neuen Stadtrat an. Auf den weiteren Plätzen folgen Oliver Degner, Claudia Lüttringhaus, Tönnies Meyerhoff-Rösener und Maria Schomacher. Diese Namen stehen für Kontinuität in der Fraktion. Staacken: „Wir wollen erst einmal so weitermachen und die Jungen über die Ausschüsse verstärkt einbinden. Nach drei Jahren werden wir dann mal schauen, wie wir weitermachen.“ Mehrere der bisherigen Ratsmitglieder hätten in Aussicht gestellt, dass sie dann even­tuell aus Altersgründen aufhören.