Hattingen. . Guylherme Dreypelcher drehte für die Fernseh-Serie zuletzt in seiner Heimat. Als Komparse traf er außerdem Superstar Ben Kingsley am Film-Set von „Der Medicus“.

Geiselnahme auf dem Hüttengelände. Polizisten greifen ein. Mit ihnen eilt Guylherme Dreypelcher zur Rettung der Geiseln. Dann fällt die Klappe. Drehpause. Die Macher der Action-Serie „Cobra 11“ hatten sich Hattingen für einen Dreh ausgesucht. Guylherme Dreypelcher, der schon oft als Komparse dabei war, hatte damit ein Heimspiel.

Vor zwei Wochen tauschte der 22-jährige Bankangestellte den Anzug gegen die Polizei-Uniform. Und das nicht zum ersten Mal. Denn seit Guylherme Dreypelcher vor zwei Jahren die erste Komparsen-Rolle ergattert hat, ist er regelmäßig bei Cobra 11 dabei. Und obwohl der junge Mann als Komparse keine Sprechrollen hat, ist er den Machern gut im Gedächtnis geblieben: Denn sein Einstand in der Welt des Fernsehens war spektakulär.

Es war der erste Dreh für Cobra 11 – „mit Explosionen und Verfolgungsjagd“, erinnert sich der Hattinger. Er sollte einen der Darsteller doublen, drehte eine Verfolgungsszene im Jeep. Den fuhr ein professioneller Stuntfahrer. Der verliert in einer Kurve die Kontrolle. Der Wagen mit Guylherme und drei anderen an Bord überschlägt sich. „Ich hatte eine Gehirnerschütterung und das für damals 50 Euro Gage. Da hab ich mir gedacht: Nie wieder“, erinnert sich der Komparse schmunzelnd.

Aber irgendwie hat ihn das Filmfieber doch gepackt. „Die Produzenten haben sich tausend Mal entschuldigt und ich habe eine Entschädigung bekommen. Seitdem kennt man mich bei Cobra 11. Aber Verfolgungsszenen, die mach ich nicht mehr“, erzählt er. Meist würden für die Action-Serie Polizisten-Darsteller gesucht. Als solcher war auch Guylherme einige Male im Einsatz. Seine Aufgabe: „gestikulieren und den Mund bewegen, aber nicht sprechen.“ Vor allem braucht er Geduld: „Für eine Fünf-Minuten-Szene wird den ganzen Tag gedreht.“

Dafür lernt der Hattinger bei seinen Einsätzen auch die Schauspieler kennen. Erdoğan Atalay, Hauptdarsteller bei Cobra 11, beschreibt er als „super nett und menschlich“. Superstar Ben Kingsley dagegen, hat Guylherme Dreypelcher am Film-Set von „Der Medicus“ in Köln wohl auf dem falschen Fuß erwischt. „Er war total schlecht gelaunt“, erinnert sich der Hattinger an den Dreh, bei dem er einen persischen Soldaten spielte, der die Hauptfigur bewachen sollte.

Der 22-Jährige sucht sich aber nicht selbst in Filmen. Nach 30 bis 40 Drehs habe er sich bisher nur zweimal zufällig auf dem Bildschirm gesehen. Wer genau hinschaut, kann Guylherme Dreypelcher aktuell im Kino in der Komödie „Miss Sixty“ entdecken – in der Rolle eines Schülers .