Hattingen. . Auf dem Grundstück des Central-Kinos an der Bahnhofstraße in Hattingen sollen Wohnungen entstehen. Hattinger Investoren planen auch barrierefreie Mehrgenerationen-Angebote.
Im September 2010 lief der letzte Film über die Leinwand des Central-Kinos. Seitdem steht das Gebäude an der Bahnhofstraße leer, in dem Hattingens zuletzt einziges Lichtspielhaus Generationen von Kinogängern in seinen Bann zog. Trotz der Lage in direkter Nähe zur Innenstadt war die Suche nach einer Folgenutzung schwierig. Jetzt meldet Immobilienmakler Lothar G. Stalter Vollzug. „Grundstück und Gebäude sind verkauft. Das Kino wird abgerissen“, sagte er im Gespräch mit der WAZ.
Die Namen der Investoren will Stalter zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht nennen. Nur so viel: Es sind Hattinger. Und: Sie wollen an dem Standort eine Wohnanlage mit sieben bis zehn Wohnungen realisieren, die auf Barrierefreiheit ausgerichtet sind und auch Mehrgenerationen-Angebote enthalten. Zeitvorstellungen zum Baustart gibt es noch nicht.
Mit dem Vertragsabschluss rückt jetzt die Schließung einer Nutzungslücke in einem Bereich näher, den die Stadt bei ihren Entwicklungsplänen für die Innenstadt fest im Blick hat. So soll die Bahnhofstraße als „Tor zur Ruhr“ neu belebt werden. Die Schaffung eines attraktiven Wohn- und Arbeitsviertels als „Auftakt in die Innenstadt“ hat als Handlungsschwerpunkt im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes Hattingen 2030 hohe Priorität. Die Straßenaufteilung soll verändert, Bäume sollen gepflanzt, Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten geschaffen werden. Von dieser Seite her dürften den Stadtentwicklern die Investorenpläne für das aufgegebene Kinogelände sehr gelegen kommen.
Immobilienmakler Stalter hatte sich nach dem Aus für das Central zunächst auch eine Nutzung des Gebäudes als Theater, Disco oder Bowlingbahn vorstellen können. Holte sich bei möglichen Investoren allerdings ebenso Absagen wie bei den direkten Nachbarn Sparkasse, Amtsgericht und Westfälischer Hof. Auch Kinobetreiber winkten ab.
Erster Verkauf scheitert
Im September 2012 zeichnete sich dann ein Besitzerwechsel ab. Wolfgang Brand legte Hand an die Immobilie, um mit seiner Tanzschule von der Augustastraße an die Bahnhofstraße umzuziehen. Ein Kaufvorvertrag war unterzeichnet, eine Bauvoranfrage bei der Bauverwaltung der Stadt eingereicht worden.
Die Stadt gab grundsätzlich grünes Licht, konnte sich eine Nutzung als Tanzschule an dieser Stelle gut vorstellen. Nur an einem baurechtlichen Detail müsse noch gefeilt werden, hieß es seinerzeit. Doch die Sache zerschlug sich. Im Streit mit der Stadt und mit seinem Architekten stoppte Wolfgang Aki Brand das Projekt.