Lars Stobbe kocht im Tafelhaus. In der Kantine des HAZ bildet er Lehrlinge aus.

„Koch ist ein schöner Beruf”, sagt Lars Stobbe (43) vom Tafelhaus. Er sei sehr abwechslungsreich. Und der Kreativität seien keine Grenzen gesetzt. Mit dem richtigen Handwerkszeug ließen sich viele Ideen umsetzen.

Wichtig dafür: die Grundlagen. Darum kümmern sich Stobbe und sein Kollege Sevket Toku. Beide Küchenchefs gehören mit dem Tafelhaus zum HAZ Arbeit und Zukunft auf dem Hüttengelände. Dort unterstützen sie junge Menschen bei der Ausbildung, die die Arbeits-Agentur fördert.

Toku (31) betreut seit fünf Jahren den Bereich der Vorbereitung: „Die Jugendlichen lernen in einem Jahr Grundfertigkeiten wie Gemüse oder Salat zu schneiden und auch Kenntnisse zur Hygiene.” Stobbe übernimmt die Ausbildung.

Beide Männer kennen sich aus dem Restaurant des Bochumer Tierparks. Und beide wollen helfen: Die Menschen zur Ausbildung bringen, sie fördern und ihnen wieder eine Perspektive geben. Neben der Vorbereitung und Ausbildung kochen die beiden Bochumer natürlich auch selbst: für die Kantine, für Veranstaltungen und für Buffets.

„Wir betreuen Grillfeste, Abibälle, aber auch Kindertagesstätten oder eine Bank”, erzählt Lars Stobbe. Er hat zuerst eine andere berufliche Richtung eingeschlagen: ein Studium der Elektrotechnik. „Ich habe dann irgendwann gemerkt – das ist es nicht.”

So tauscht Stobbe Theorie gegen Praxis und beginnt eine Ausbildung im Einhorn in Hattingen. Es sei Zufall gewesen, eine Anzeige habe ihn dorthin geführt. Dann kocht er im Tierpark, später bei einem Bildungsträger in Bochum. „Es war eine bewusste Entscheidung: für geregelte Tageszeiten”, sagt der Vater einer zweijährigen Tochter. Nicht ständig abends oder nachts zu arbeiten, sei daher angenehm.

Nach kurzer Zeit in der Selbstständigkeit, führt ihn sein Weg 1999 in die Küche aufs Hüttengelände. Damals noch vom Bildungswerk Witten Hattingen (BWH), einem anderen Bildungsträger, betreut. Sevket Toku folgt ihm einen Monat später nach.

„Ich wollte erst Zahntechniker werden”, erzählt er. Aber wegen der Situation auf dem Arbeitsmarkt habe er sich dann für eine Kochlehre im St. Josefs Krankenhaus entschieden. Der Fußballspieler des SV Steinkuhl kocht im Café Zentral und dem Forsthaus Gysenberg. Wenn es der Job zulässt, joggt er in seiner Freizeit auch mal. Stobbe dagegen schwingt sich lieber auf seine Ducati oder geht ins Fitness-Studio.

Für die Küchenchefs ist es wichtig, dass ihre Auszubildenden und Jugendlichen im Vorbereitungsjahr die Realität des Berufes sehen. Das sei manchmal hart. Für die Köche als auch für die Azubis. Toku: „Ich bereue es aber nicht, das ich Koch geworden bin. Zudem helfe ich hier gerne.”

Pünktlichkeit und Disziplin – wichtige Dinge, die ihre Schützlinge lernen. Das erste halbe Jahr heißt es sich an einen geordneten Tagesablauf zu gewöhnen, bei dem die Arbeit in der Küche nur ein Teil ist. „Kochen ist eben nicht nur von 7 Uhr bis 15 Uhr” sagt Toku. Hinzu kommen noch Schule und Seminare.

„Wir sagen den Lehrlingen auch: Was Tim Mälzer im Fernsehen macht, hat mit dem Berufsalltag bei uns nichts zu tun”, ergänzt Stobbe. Wichtig sei daher den absoluten Willen fürs Kochen mitzubringen. Toku meint: „Teamfähigkeit ist wichtig, aber natürlich schadet auch Kreativität nicht.”