Hattingen. Ausweitung des Ferien-Korridors wird mit Blick auf Abitur und Organisation skeptisch gesehen.
Ehe Schüler von längeren Sommerferien träumen: An der Dauer ändert sich nichts. Verlängert werden soll nur der zeitliche Rahmen. Was Schulleitern Kopfzerbrechen bereitet, Sorgen um schulinterne Abläufe macht. Sie möchten zwei gleich lange Schulhalbjahre und finden es nicht gut, wenn Schule ein Jahr im Juni, das nächste Mitte Juli startet.
Anette Quent-Langer, Leiterin der Erik-Nölting-Grundschule, findet persönlich aus langjähriger Erfahrung heraus einen kleineren Zeitkorridor besser. Unterschiedlich lange Schuljahre seien von Nachteil.
„Wir werden sehen, wie das Schuljahr bei Terminen zu Randzeiten Mitte Juni bis Mitte September strukturiert sein wird“, sagt Dr. Elke Neumann. „Der Rhythmus wird sich ändern“, so die Leiterin der Gesamtschule. „In der zweiten Hälfte liegen eine Reihe Feiertage und im Zusammenhang mit dem Abitur kann ich mir vorstellen, dass sich der zeitliche Druck verschärft. Wir werden uns darauf einstellen müssen.“
Unklar: die Auswirkung auf Schulfahrten. „Bisher sind wir in der Woche vor den Herbstferien gefahren. Bei spätem Ferientermin verschiebt sich das ganze weiter in die kältere Jahreszeit.“
Ursula Zimmer, stellvertretende Schulleiterin im Gymnasium Holthausen, plädiert ebenso für gleich lange Schulhalbjahre wie die stellvertretende Chefin des Gymnasiums Waldstraße, Dr. Cornelia Bering. Diese würde gern Bildung und Schulorganisation höher hängen als den Tourismus, hat aber auch Verständnis für die Branche. „Würde ich dort arbeiten, würde ich es wahrscheinlich anders sehen.“ Cornelia Bering erinnert sich noch gut, als sie mit Menschen in sieben Bundesländern in die Herbstferien startete – „eine Katastrophe“. Was für zeitliche Entzerrung spricht. Die Voraussetzungen müssen aber stimmen.