Hattingen. . Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für Dienstag, 18. März, viele Berufe zum Warnstreik aufgerufen: Er gilt für Angestellte der Stadtverwaltung, in Kliniken, bei der Müllabfuhr und in Kindertagesstätten. Auch die Bus- und Bahnbetriebe Bogestra, EVAG und VER sind betroffen.

Das öffentliche Leben wird heute weitgehend zum Erliegen kommen: Die Gewerkschaft Verdi hat zum Warnstreik aufgerufen – Beschäftigte im öffentlichen Dienst, aber auch in Verkehrsunternehmen werden diesem Ruf heute folgen und ihre Arbeit für den gesamten Tag niederlegen.

Verdi fordert unter anderem eine Anhebung der Entgelte sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung. „Auch in unserer Stadt sind die Gewerkschafts-Mitglieder zum Streik aufgerufen“, erklärt Kurt Kiesewetter, Verdi-Gewerkschafter und städtischer Personalrats-Vorsitzender.

Dazu zählen besonders die rund 500 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst der Stadt. „Dienstleister in Stadtverwaltungen sind am Dienstag nur teilweise erreichbar“, kündigt Verdi-Pressesprecher Günter Isemeyer an. Doch auch das Personal in den Kliniken ist zum Streik aufgerufen, in Notfällen aber weiterhin einsatzbereit.

Von Müllabfuhr bis Nahverkehr

Zu den bestreikten Diensten zählt ebenfalls die Müllabfuhr – so werden Mülltonnen heute nicht geleert und erst verspätet abgeholt. Auch in der Arbeitsagentur bleibt die Tür den ganzen Tag geschlossen. Vom Warnstreik sind selbst die Jüngsten und ihre Eltern betroffen. „Sechs der zehn Kindertagesstätten in Hattingen sind vom Streik betroffen“, weiß Stadtsprecherin Susanne Wegemann – darunter die Einrichtungen an der Nordstraße oder der Schreys Gasse. „Die betroffenen Einrichtungen haben die Eltern informiert“, so Susanne Wegemann – eine Notgruppe werde eingerichtet.

Wer genau sich letztlich an dem Streik beteilige, könne sie nicht überblicken, entschuldigt die Stadtsprecherin: „Das ist eine spontane Entscheidung, da sich niemand offiziell für den Warnstreik anmelden muss.“ Mit einer Ankündigung informierten dagegen die Nahverkehrsunternehmen Bogestra, EVAG und VER ihre Kunden über den anstehenden Warnstreik (wir berichteten).

Von Betriebsbeginn bis Ende werde die Bogestra weder Bus- noch Bahnverbindungen anbieten, informiert der Verkehrsbetrieb – auch Fahrten durch Fremdunternehmen werden eingestellt. Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr stellt ihre Fahrten auf einen Sonntags-Fahrplan um und fährt immerhin einmal in der Stunde. Wer sicher gehen möchte, sollte heute auf das Auto umsteigen oder auf den S- und Regionalverkehr ausweichen – die Deutsche Bahn ist nicht vom Streik betroffen.

„Die Tarifverhandlungen werden am Donnerstag und Freitag fortgesetzt“, beschreibt Verdi-Sprecher Günter Isemeyer die aktuelle Situation. Sollte dann kein Angebot vorgelegt werden, könne es weitere Warnstreiks geben. „Aber wir hoffen auf eine schnelle Lösung.“