Die Zahl der Asylbewerber im Ennepe-Ruhr-Kreis ist in den vergangenen Monaten zwar deutlich gestiegen, hat aber längst nicht die Größenordnung wie in den Neunziger Jahren. Das geht aus einem Bericht der Kreisverwaltung auf Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen hervor.
Demnach ist die Zahl der Asylbewerber im EN-Kreis zwischen Dezember 2011 und Januar 2014 von 250 auf 541 gestiegen. „Die Zahlen haben sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt, erreichen aber noch nicht die Asylzahlen der Neunziger Jahre“, teilte die Kreisverwaltung in ihrem Bericht mit, der am Montag im Kreisausschuss vorgelegt wurde. Die Angaben für die Städte im EN-Südkreis: In Gevelsberg lebten im Januar insgesamt 57 Asylsuchende (Dezember 2011: 24), in Ennepetal waren es 50 (23) und in Schwelm 42 (21).
Der Bürgerkrieg in Syrien hat sich zahlenmäßig übrigens noch nicht auf die Asylbewerber-Zahlen ausgewirkt. Laut Kreisverwaltung sei bis dato nicht ein einziger syrischer Flüchtling dem EN-Kreis zugewiesen worden. Mitte Februar seien der Ausländerbehörde vom Land 33 Personen benannt worden, die als Flüchtlinge über ihre verwandtschaftlichen Beziehungen eine Aufnahme im EN-Kreis anstreben. Gegenwärtig könne nicht beurteilt werden, wie viele dieser Personen eine Zustimmung erhalten, so die Kreisverwaltung.
Die Ausländerzahlen haben sich nach Darstellung der Kreisverwaltung in den vergangenen Jahren „nur unwesentlich verändert“. Es könne überhaupt nicht von erheblichen Zugängen die Rede sein, insbesondere nicht aus Südosteuropa. Stand 10. Februar 2014 hätten im EN-Kreis (ohne Witten) insgesamt 270 rumänische und 71 bulgarische Staatsangehörige gelebt. Das seien 48 Personen mehr als im Oktober 2013. Damit widerlegt der Bericht die Vermutung einer Zunahme von Arbeitsmigranten aus den Armenhäusern der Europäischen Union.