Wir blicken einfach auf den Kalender, aber was machen Pflanzen und Tiere, um zu wissen, wann der Frühling beginnt? Wie erfahren Maulwurf, Fledermaus und Co., dass der Winter nun ein Ende hat? In ihren oft finsteren Unterschlüpfen, könnte man meinen, dass sie die steigenden Temperaturen und die zunehmend hellen Stunden gar nicht bemerken. Und doch erwachen alle pünktlich aus ihrer Winterruhe.
So ganz abschließend ist noch nicht klar, wie dies genau funktioniert. Eine Art „innere Uhr“ scheint für dieses Phänomen verantwortlich zu sein. Forscher vermuten, dass die zunehmende Anreicherung von Stoffwechselprodukten im Körperinneren die Tiere aufwecken könnte. Der Körper beginnt dann Hormone auszuschütten, welche die Fettverbrennung ankurbeln. Bei rund 15 Grad Celsius sorgt ein Muskelzucken für optimale Betriebstemperaturen. Leben kehrt mit einem Mal zurück ins Tierreich. Zu den ersten Frühlingsboten zählen die Vögel.
Doch nicht nur die Tierwelt erwacht. Auch auf Menschen hat das Frühlingserwachen enorme Auswirkungen. Radikale Stimmungswandlungen sind möglich, die Psyche hellt förmlich auf. Dies wirkt sich auch positiv auf unser Immunsystem aus. Jüngste Forschungen haben bewiesen: Ultraviolette Strahlen können nicht nur Krebs erzeugen, sondern ihn sogar vorbeugen. Dabei scheinen folgende Faktoren wichtig: die Intensität der Sonneneinstrahlung, der Umfang des Spektrums sowie die Tages- bzw. die Nachtlänge. Von den UV-B Strahlen wissen wir schon lange, dass diese in der Haut die Bildung des für uns lebenswichtigen Vitamin D auslösen. Im Überfluss genossen kann diese Strahlung jedoch auch zum Sonnenbrand führen und somit Hautkrebs fördern.
Für das Erwachen der Pflanzenwelt spielen wiederum das Tageslicht und die Bodentemperatur eine bedeutende Rolle. Hierfür sind Pflanzen mit speziellen Rezeptoren ausgerüstet. Je länger das Tageslicht auf sie scheint, desto mehr Botenstoffe und Hormone werden produziert. Diese sorgen dafür, dass die Pflanzen blühen.