Hattingen/ Witten. . Die Rad-Route, die von Hattingen über Sprockhövel, Haßlinghausen und Witten wieder zurück führt,wird zurzeit weiter ausgebaut. In Witten wird ein 3,8 Kilometer langes Teilstück freigeschnitten.

Die Fertigstellung des Fahrrad-Rundkurses „Von Ruhr zu Ruhr“ rückt näher: In Hattingen beginnt die etwa 60 Kilometer lange Strecke, in Witten wird zurzeit an einem Teilstück gewerkelt, das die Stadt an die Radtouristik-Route anbindet. Zwischen Albringhausen und Bommern laufen die Arbeiten.

Am Ausbau dieses Rundkurses wird seit nunmehr gut 20 Jahren gearbeitet. Maßgebliche Etappen waren der Radwegbau auf der alten Bahntrasse zwischen Hattingen über Sprockhövel über Schee und Herzkamp in Richtung Wuppertal im Westen – einschließlich des 195 Meter langen Schulenbergtunnels im Jahr 2008; der Ausbau der west-östlich verlaufenden alten Kohlenbahn im Süden und der Ruhrtalradweg im Norden mit der Fähre Hardenstein als krönendem Abschluss.

Die landschaftlich reizvolle und abwechslungsreiche Tour „Von Ruhr zur Ruhr“ wird auch seit Jahren schon von Hobbyfahrern gern genutzt: Sie überwindet den Höhenunterschied zwischen Ruhr (60 Meter über NN) und Schee (260 Meter) auf langsam ansteigenden alten Bahntrassen.

Grafik: Helge Hoffmann
Grafik: Helge Hoffmann © wnm

Nur zwischen Silschede und der Stadtgrenze Wengern/Witten fehlt der Ausbau bisher noch, obwohl sich auch dort mit der seit dem Jahr 1979 stillgelegten Elbschebahn (Witten – Gevelsberg – Wuppertal) in idealer Weise eine Bahntrasse anbietet. Die Radler behelfen sich derzeit mit einen Zickzackkurs über wenig befahrene Nebenstraßen oder beispielsweise einer Schussfahrt über die Esborner Straße, die aber eine Schlaglochpiste ist.

Landesbetrieb Straßen NRW übernimmt das Kommando

Der Lückenschluss auf der Elbschebahntrasse rückt nun in greifbare Nähe. Hatte bisher der Ennepe-Ruhr-Kreis den Regionalverband Ruhr (RVR) mit ins Boot genommen, übernimmt jetzt der Landesbetrieb Straßen NRW das Kommando.

Eines Tages von Witten bis ins Rheinland radeln

Bei Albringhausen gibt es schon ein Teilstück neben der Trasse, das in den Ausbau integriert wird. Der Ausbau soll zudem über Silschede hinaus bis zum S-Bahnhof Gevelsberg-West (3. Abschnitt) fortgesetzt werden. Die Gesamtkosten (Bommern – Gevelsberg) von 5 Mio Euro werden über das Radweg-Alleen-Programm NRW finanziert.

Am „Wendepunkt“ des Rundkurses im Südwesten läuft der Ausbau bis zum Eingang des Tunnels Schee. Im Tunnel werden zur Zeit die Fledermäuse beobachtet („Monitoring“), mit der Absicht, den Tunnel später ganzjährig zu öffnen. Südlich davon wird an der Wuppertaler Nordbahntrasse gearbeitet, die bis ins Rheinland führt.

Der Ausbau erfolgt in zwei Abschnitten: Zwischen Stadtgrenze Witten und Albringhausen (3,8 Kilometer) laufen die Freischnittarbeiten. Bis Ende Februar wird die Strecke mit Hilfe eines Rückzugs von Bäumen und Strauchwerk befreit. Wichtige Voruntersuchungen zu Brücken und Durchfahrten sind längst erfolgt.

Auch der 20 Meter hohe und 130 Meter lange Viadukt im Elbschetal ist von der Statik her kein Hindernis. Warum auch? „Da sind doch früher Züge drüber gefahren“, sagt Hans-Jürgen Heinrich von Straßen NRW. Näher geprüft und geplant müssen als Nächstes aber noch der Feuchtigkeitsschutz und erhöhte Geländer für diese Sonderbauwerke. Im Jahr 2016 soll dieses Teilstück aber spätestens asphaltiert und freigegeben sein, wenn alles glatt laufe „vielleicht schon 2015“, meinte Heidenreich.

Der zweite Abschnitt ab Albringhausen – Silschede (1,8 km) soll sich anschließen. Dort müssen allerdings auch noch Grundstücke erworben werden. Angepeilte Fertigstellung: 2016/2017.