Hattingen. . Stefan Lux, fünffach engagierter Chorleiter, lebt für den großen Auftritt mit Operetten- und Opern-Repertoire. Und die Lex-Familie singt längst begeistert mit. Heimspiele gibt der in Stüter aufgewachsene Tenor mit seinen Töchtern und dem Ensemble „Der Chor!“ erst wieder zur Weihnachtszeit.

Im Sommer werden Stefan Lex und seine Frau Sigrid Althoff dort arbeiten, wo andere Urlaub machen: Der Tenor und seine Klavierbegleiterin reisen dann für zwei Liederabende nach Venetien. „Wir erarbeiten gerade die Lied-Programme.“ Glanzlichter des romantischen Repertoires mit Schubert und Schumann sollen dazu zählen – aber auch italienische Canzone.

Rund zwei Drittel seiner Zeit widmet der in Stüter aufgewachsene Sänger, Dirigent und vielseitige Entertainer inzwischen seinen Auftritten als Konzert-Sänger, rund ein Drittel den fünf Chören, die er leitet. „Das ist schon intensiv“, sagt Stefan Lex zu Hause in Hohensyburg – und es geht nicht mehr ohne Management.

Für die Gala-Auftritte, gerne mit Seidenschal und Zylinder, sorgt die Agentur von Wolfgang Kaminski – ein klingender Name im Musik-Business. Karel Gott zählt ebenso zu dessen breit gefächertem Künstler-Portfolio wie DJ Ötzi und früher die German Tenors. „Jetzt vertreten wir bei Kaminski die Klassik“, sagt Stefan Lex.

Oper und Operette, seine liebsten Metiers, waren dem Sohn eines Obersteigers aus Stüter „nicht in die Wiege gelegt“ – das Singen allerdings schon. „Alle standen dem Männergesang nahe“, wie er bei Eintracht Oberstüter gepflegt wurde. In den 1970ern hatten im Verein gleich vier Familien-Angehörige mitgesungen. „Das sind meine Wurzeln.“ Die Hingabe zur Klassik habe dann „das Leben ergeben“.

Stefan Lex konnte für einige Semester an der Folkwang-Hochschule studieren – entschied sich aber erst nach einem Jahrzehnt im öffentlichen Dienst für die Laufbahn als freischaffender Musiker. „Ich hoffe, dass ich die Operette noch lange pflegen kann.“

Inzwischen singen auch die drei Töchter von Sigrid Althoff und Stefan Lex mit: Die „Lex Familie“ hatte sich auch in Hattingen schon bei Weihnachtskonzerten vorgestellt. Seiner Ältesten und seiner Jüngsten scheint es durchaus ernst zu sein mit der Musik: Die bald 18-jährige Laura will Musik studieren, die zehnjährige Alexandra sammelt erste Preise in gleich drei Fächern: an Cello, Klavier und als Sängerin.

Ja, er würde seinen Kindern zuraten, wie ihre Eltern „das Hobby zum Beruf zu machen“. Obwohl etliche städtischen Kulturveranstalter mit immer knapperen Budgets kalkulieren und natürlich auch der Beruf als Sänger oder Musiker seine Härten hat, „wie jeder andere auch“, so Stefan Lex: „Seine Berufung zu erkennen und sie zu leben“ – davon will er nicht abraten.

Und dann ist da noch sein „Chor-Kind“, jene Ensemble-Gründung, die als „Der Chor! Vokalensemble Stefan Lex“ seinen Namen trägt. Mit 40 Sängern aus 14 Städten – „da singt jeder geschult vom Blatt“ – formte er einen Verein nach dem Vorbild des von ihm verehrten Essener Schubert-Bundes. Stefan Lex ist hörbar stolz auf diesen „sehr beachtlichen Klangkörper“, mit dem er jährlich ein gutes Dutzend Konzerte auf ausgewählte Bühnen bringt.