Leichtes Fieber, Gliederschmerzen, dazu juckende rote Pusteln, in deren Zentrum sich Bläschen bilden: Windpocken sind unangenehm. Und jetzt wird auch noch der Impfstoff gegen die lästige Kinderkrankheit knapp. Auch in Hattingen.
Noch besitze er zwar ausreichend Reserven, sagte Kinderarzt Dr. Hans-Peter Stoll. „Für die nächsten zwei, drei Wochen komme ich mit dem Impfstoff wohl noch aus.“ Gleichwohl hat der Mediziner auf die Fertigungsprobleme des britischen Pharmakonzerns Glaxo-smithkline, Haupthersteller des Windpocken-Impfstoffes, bereits reagiert: In seiner Praxis auf der Arndtstraße werden vorerst nur die Kinder gegen das Windpocken auslösende Varizella-Zoster-Virus geimpft, die gegen dieses noch gar nicht geschützt sind. Dabei wird seit Juli 2004 die Windpocken-Impfung von der Stiko, der Ständigen Impfkommission, empfohlen.
Die erste Impfung, so Stoll, stelle einen 70-prozentigen Schutz gegen den Erreger dar. Eine zweite Injektion erhöht den Impfschutz auf über 90 Prozent.
Er hoffe, dass die Lieferengpässe für den Windpocken-Impfstoff in Kürze behoben seien, betont Stoll. Zumal auch seine Vorräte beim Vierfach-Impfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Varizellen nicht mehr allzu lange vorhalten. Grund zur Panik allerdings, beruhigt der Experte, gebe es nicht. Windpocken seien schließlich „nicht lebensgefährlich“. Auch träten bei Windpocken Komplikationen und eine Gürtelrose als Folgeerkrankung „nur sehr selten auf“. Zudem könnten Eltern eine Zweitimpfung ihrer Kinder gegen Windpocken auch später noch nachholen.