Senioren und Arbeitslose in der IG Metall fordern die Beibehaltung der wohnortnahen Versorgung: „Wie kommen alleinstehende, ältere oder körperlich behinderte Mitmenschen zu ärztlicher Hilfe?“, fragt der Arbeitskreis. „Sollen Bürger mit erkrankten Kindern mit dem Bus in die Nachbarstädte fahren?“
Entschieden protestiert der Arbeitskreis Senioren und Arbeitslose in Hattingen im Bezirk Gevelsberg/Hattingen der Industriegewerkschaft Metall gegen die Schließung der hausärztlichen Notfall-Praxis im Evangelischen Krankenhaus an der Bredenscheider Straße. „Wir fordern die Verantwortlichen auf, diese Einrichtung wieder zu öffnen, die sich in gut 20 Jahren bewährt hat“, heißt es in einer Stellungnahme der Gewerkschafter. Eine durchgehende ärztliche Versorgung der Bürger dürfe nicht ausschließlich einer betriebswirtschaftlichen Kosten-Nutzen-Rechnung unterworfen sein.
„Ärztliche Versorgung kostet Geld. Das ist uns durchaus bewusst“, räumt der Arbeitskreis ein. „Allerdings muss gewährleistet sein, dass Bürger zu jeder Zeit und auch ortsnah die Möglichkeit haben, schnell und unkompliziert einen Hausarzt aufsuchen zu können. Für alle Patienten sowie für das dort tätige Personal war die Notfall-Praxis auf kurzem Wege zu erreichen.“
Es sei nicht zu verstehen, dass es in Hattingen Stadt nicht möglich sein soll, einen hausärztlichen Notdienst an Wochenenden sowie an Sonn- und Feiertagen aufrecht zu erhalten. Krankenversorgung sei Dienst am Menschen und nicht Rechnungsprüfung. Man könne nicht einsehen, wie und warum sich erkrankte Menschen nach Beendigung der offiziellen Sprechzeiten der Hausärzte in die Nachbarstädte Bochum, Witten oder Schwelm begeben sollen oder müssen. Nicht jeder habe ein Auto oder Geld für Taxen zur Verfügung. Und wenn ein Auto vorhanden sei, so fragt der Arbeitskreis, sollten Erkrankte dann unter Schmerzen oder mit Fieber selber fahren? Und: „Wie kommen alleinstehende, ältere oder körperlich behinderte Mitmenschen zu ärztlicher Hilfe? Sollen Bürger mit erkrankten Kindern mit dem Bus in die Nachbarstädte fahren?“