Hattingen. Insgesamt 31 Wochen- und Wochenend-Kurse für Fotografie und alle Metiers der Malerei bietet das vierte Programm der Sommerakademie Hattingen vom 5. Juli bis 15. August. Sogar Action-Malerei „geschüttet und gerührt“ zählt zum facettenreichen Programm.

Und das soll Kunst sein? Doch, dazu zählt auch die Schönheit des Rosts. Sie steht ebenso auf dem Programm der kommenden vierten Sommerakademie Hattingen wie die akrobatischen Sprünge von Trial­bikern: als Fotomotiv. Vom 5. Juli bis zum 15. August, also während der gesamten, sechswöchigen Sommerferienzeit, bietet die Akademie des Spezialveranstalters Artistravel im Verbund mit der Hattingen Marketing insgesamt 31 Wochen- oder Wochenend-Kurse. Fotografie und Malerei sind annähernd paritätisch besetzt.

Nicht nur zwischen diversen Techniken (in diversen Preisklassen) haben die Teilnehmer die Qual der Wahl. Auch zwischen traditionsbewusst und avantgardistisch gilt es, sich zu entscheiden. Eine Auswahl gefällig? Bernd Finkenwirth lässt seine maximal zwölf Schüler (diese Obergrenze gilt für alle Kurse) an zwei Tagen, 5. und 6. Juli, eine „alte Technik neu entdecken: Ölmalerei“. Die malerische „Lust an der Blume“, vermittelt durch Sonja Jannichsen am selben Wochenende, entspricht ebenfalls eher traditionellem Kunstverständnis.

Und wo bleibt das Moderne? „Abstrakte Fotografie für Einsteiger“ wäre so ein Fall. Martin Timm zeigt am 19. und 20. Juli, dass damit „mehr als nur ein Wisch“ ins Unscharfe gemeint ist. Auch die Kreativen mit Pinsel oder Spachtel dürfen wieder abstrakt: Hinrich Schüler vermittelt am 26. und 27. Juli „Grundlagen abstrakter Landschaftsmalerei“. Im Wochenkurs desselben Dozenten geht’s vom 28. Juli bis 1. August um „Abstrakte Malerei – von der Farbe zum Raum“.

Christina Jehne führt den malerischen Weg noch weiter: an zwei Tagen, 2. und 3. August, „vom Gegenständlichen zur Abstraktion“. Und in ihrem Wochenkurs vom 4. bis 8. August wird die freie Malerei experimentell.

Geht’s noch verwegener in den idyllischen Ateliers im Stadtmuseum mit Blick auf Burg Blankenstein sowie in der Henrichshütte mit Blick auf die industrielle Vergangenheit? Doch, das geht. Es geht sogar „drunter und drüber“, so nennt Angelika Biber-Najork ihren Collage-Kurs am 9. und 10. August mit Rost und Patina. Ihr Wochenkurs vom 11. bis 15. August wagt sogar ein Motto, an dem sich James Bond verschlucken könnte: „Geschüttet und gerührt“ führt zum expressiven Umgang mit Teer, Lack und Acrylfarbe. Man ahnt den Geist von Jackson Pollock.

Und es gibt einen Kurs, der quasi die uralte Tradition des Scherenschnitts mit der Kamera-Arbeit zusammen führt: In „inszenierte Welten“ verführt Elmar Valter vom 14. bis 18. Juli. Als Hauptdarsteller, sprich Fotomodelle, dienen kleine Papierfiguren, ausgeschnitten von Fotos oder aus Illustrierten. Es „können auch eigene Privatbilder sein“, ermuntert der Dozent. Auch die Selbst-Inszenierung darf ein Teil dieses Akademie-Programms sein.