Diskutiert wird die Frage, ob Lkw zukünftig nicht nur für das Fahren auf Autobahnen sondern auch auf den kommunalen Straßen zahlen müssen. In Nordrhein-Westfalen wollen Städte und Gemeinden dadurch eine Lücke von 2,1 Milliarden Euro füllen; das Geld werde benötigt, um kommunale Straßen sowie Brücken zu sanieren. Diesem Gedanken der Kommunen schließt sich Michael Groschek, NRW-Verkehrsminister (SPD), an. Auch Bernd Jürgen Schneider, Hauptgeschäftsführer des NRW-Städte- und Gemeindebundes hält die Idee für richtig. „Praktisch jeder Verkehr beginnt oder endet im kommunalen Straßennetz“, begründet er die Idee der ausgeweiterten Lkw-Maut.

Die Sanierung von Straßen ist dabei der entscheidende Punkt. Jedes Jahr fehlen schätzungsweise vier bis sieben Milliarden Euro für die Instandsetzungen von Straßen, sagen Landesverkehrsminister. Die Lkw-Maut soll entgegenwirken, erhofft sich NRW-Minister Michael Groschek. Ob das so schnell möglich ist, ist aber noch offen.Eine Neureglung für die Lkw-Maut kann erst getroffen werden, wenn es Klarheit über die künftigen Eigentümerstrukturen der Betreibergesellschaft „Toll Collect“ gibt. Derzeit haben hier Daimler und Telekom eine Beteiligung. Der Bund denkt darüber nach, im Jahr 2015 ihre Anteile zu kaufen.

Z Dass es zu wenig Geld für Straßensanierungen gibt, kann ich nicht nachvollziehen. Wir zahlen alle Steuern. Durch höhere Kosten für Unternehmen bei einer Lkw-Maut würden auch die Preise angehoben, so dass auch Lebensmittel teurer würden.“

Z Ich bin dafür, Kosten den Verursachen zuzuordnen. Die Lkw-Maut hat eine Logik. Allerdings muss abgewogen werden, ob sich ein großer Aufwand lohnt. In Hattingen sind wir bei der Straßensanierung auf finanzielle Mittel von außen angewiesen.“

Z Lkw richten den hauptsächlichen Schaden auf Straßen an, daher ist eine Lkw-Maut für Landstraßen, die als Ausweichstraßen der Autobahnen genutzt werden, zu überlegen. Das gilt aber nicht für Straßen in der Stadt. Da wäre es zu aufwendig.“

Z Ich bin gegen eine Lkw-Maut für Stadtstraßen und Autobahnen. Europaweit ist das nicht umsetzbar, denke ich. Hattingen ist keine typische Stadt, durch die Lkw-Fahrer ausweichen würden, um einer Autobahnmaut zu entgehen.“