Hattingen. Jüngster Fall am Mittwoch in Hattingen – 16 Meldungen am vergangenen Wochenende.

Gerade erst in der Donnerstag-Ausgabe hat die Hattinger WAZ über einen Verkehrsunfall berichtet, bei dem ein unbekannter Autofahrer am Mittwochmorgen an der Fußgängerfurt L 651 / Bruchstraße einen 18-Jährigen angefahren hat – und anschließend ohne anzuhalten weitergefahren ist. Der ältere Fahrer war mit einem silberfarbenen Pkw unterwegs (Hinweise: 9166-6000).

Leider kein Einzelfall, wie die Kreispolizei mitteilt. Bereits in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres wurde festgestellt, dass immer mehr Unfallverursacher versuchen, sich durch Flucht ihrer Verantwortung zu entziehen. Am vergangenen Wochenende wurden im Ennepe-Ruhr-Kreis 16 Unfallfluchten angezeigt. In zehn Fällen davon wurde ein geparkter Pkw beschädigt und der Besitzer mit seinem Schaden allein gelassen.

Die Kreispolizeibehörde konnte in der Vergangenheit anhand von Zeugenaussagen und einer neuen Spuren­sicherungs-Methode viele Unfallfluchten aufklären. In diesen Fällen droht dem Fahrer neben einer Geldstrafe der Verlust des Führerscheins und des Versicherungsschutzes. „Der Verlust der Fahrerlaubnis kann auch erhebliche Konsequenzen bis zum Verlust der Arbeitsstelle mit sich bringen“, so Polizeisprecher Dietmar Trust jetzt in einer Mitteilung.

Die Polizei bittet Verkehrsteilnehmer, die einen Unfall verursacht haben, sich unter der Notrufnummer 110 zu melden. Ebenso werden Zeugen gebeten, ihre Beobach­tungen umgehend der Polizei zu melden.

Die Polizei appelliert: „Der nächste Geschädigte könnten Sie sein. Dann würden Sie sich freuen, durch couragierte Mitbürger, die sich als Zeugen melden, zu Ihrem Recht zu kommen. Also helfen Sie den Geschädigten und rufen die Polizei!“

Im Jahr 2012 wurden 1388 Unfallfluchten registriert. Das ist ein Anteil von mehr als 20 Prozent der Gesamtunfälle. 2013 liegen die Zahlen auf ähnlich hohem Niveau. 2014 gab es bisher 62 herausragende Verkehrsunfälle, von denen 30 Unfallfluchten waren.