Hattingen. Sie müssen bis zum 1. Februar auf das europäische System Sepa umgestellt haben. Für Privatkunden gilt dagegen eine Übergangsfrist.

Die Zeit läuft: Zum 1. Februar wird der Zahlungsverkehr deutschlandweit auf das europäische System Sepa umgestellt. Und je näher dieses Datum rückt, desto größer wird bei manchem die Angst vor der monströsen neuen 22-stelligen Kontonummer (die so genannte Iban, siehe Infokasten). Zurecht?

Udo Schnieders, Öffentlichkeitsreferent der Sparkasse, verneint: „Bei uns sind alle sehr zuversichtlich, dass wir die Umstellung gut hinbekommen.“ Bereits im Frühjahr 2013 habe man begonnen, Firmenkunden und Vereinen auf Info-Veranstaltungen Sepa zu erläutern. Diese zwei Gruppen nämlich, so Schnieders, sind – neben der Verwaltung — akut am stärksten von Sepa betroffen; gerade dann, wenn sie viel per Lastschrift abwickeln. Denn damit Lastschriften den Konten der Gläubiger auch nach der Sepa-Einführung gut geschrieben werden, müssen die ihren Zahlungsverkehr bis zum 1. Februar auf das neue Verfahren umstellen; dafür benötigt wird u. a. eine Gläubiger-ID (gibt’s bei der Bundesbank, Kontakt: 069 /9566-3181). Die wird der eigenen Bank mitgeteilt, vorhandene Lastschrifteinzugsermächtigungen bleiben gültig. Schnieders betont: Die Info-Politik habe sich ausgezahlt: „Acht von zehn Vereinen sind fit für den Sepa-Lastschrifteinzug.“ Bei den Firmenkunden seien es sogar 95 Prozent.

Für Privatkunden gibt es dagegen eine Übergangsfrist. Bis zum 1. Februar 2016, so Schnieders, errechnen die Kreditinstitute bei Bedarf aus der bekannten Kontonummer und Bankleitzahl gegebenenfalls die neue Iban. Gleichwohl informiere man inzwischen auch sie über Sepa. Denn zunehmend werden Privatkunden Überweisungsträger bekommen, bei denen es die Felder Kontonummer und Bankleitzahl nicht mehr gibt.

Ähnlich wie die Sparkasse haben auch andere Geldinstitute schon früh Info-Angebote gemacht zu Sepa. Doch leider, so Reinhard Lieber, Prokurist bei der Volksbank Hattingen-Sprockhövel, hätten immer noch „zehn bis 20 Prozent unserer Firmenkunden“ nicht umgestellt. Bei der Commerzbank nutzten den Sepa-Lastschrifteinzug vor Jahresfrist sogar nur 15 Prozent der Geschäftskunden. Für sie werde es mit der Umstellung „höchste Eisenbahn“; so Lieber. Im schlimmsten Fall droht Zahlungsunfähigkeit.

Nicht zuletzt, um dies zu vermeiden, werden die Umstellungsaktivitäten in den Geldinstituten nun noch einmal verstärkt. Die Volksbank etwa will zudem ab Anfang nächster Woche eine Sepa-Hotline einrichten – diese dürfen natürlich auch Privatkunden nutzen.

Wann immer es geht, betonen die hiesigen Geldinstitute – von der Sparkasse über die Volks- bis zur Commerzbank und der Deutschen Bank (die hier hauptsächlich Privatkunden hat) –, helfe man Privatkunden bei Bedarf zudem gern beim Ausfüllen von Formularen, Überweisungen, am Bankterminal.