Hattingen. Peter Kursinski stieg mit Hedefspor in die Fußball-Landesliga auf und hörte danach auf. Inzwischen schließt er eine Rückkehr als Trainer nicht mehr aus.

Der Mann polarisiert, er provoziert. Auf dem Platz, neben dem Platz, immer wenn es um seine Mannschaft und den Fußball geht. Zuletzt war das bei Hedefspor so, dem Verein, der Mannschaft, mit der Peter Kursinski den größten Coup der jüngeren Hattinger Fußball-Geschichte landete: Der 57-Jährige stieg in die Landesliga auf – und somit ist der 1982 gegründete Klub seit dem Sommer das Aushängeschild der Stadt im Fußball-Verband Westfalen. Dies ist ein Erfolg, dem Traditionsvereine wie der TuS Hattingen oder die SG Welper seit 40 Jahren hinterherlaufen, Kursinski hat es mit dem oft unterschätzten Hedefspor geschafft. Doch mit dem Triumph war sein Engagement an der Munscheid­straße auch zu Ende – der Welperaner schmiss seinen Trainerjob und beobachtet seitdem das Geschehen von der Tribüne aus.

„Das Aufstiegsjahr hat ganz schön geschlaucht“, sagt er heute. „Mir ist das selbst gar nicht so sehr aufgefallen, dafür aber meiner Frau. Und deshalb war die Entscheidung aufzuhören auch richtig, und sie ist es immer noch. Ich stehe jetzt bei an der Seite, schaue entspannt zu und freue mich, wie gut sich Hedef in der Liga schlägt.“

Dass dieses Jahr, vor allem das letzte halbe, an Kursinskis Substanz ging, versteht man sofort, wenn man ihn schon einmal an der Seitenlinie erlebt hat. „Ich kämpfe mit meinen Jungs“, bestätigt er. Klare Kante, scharfe Schüsse – der Mann ist nicht mit jedem in der heimischen Fußballszene gut Freund. Ganz anders verläuft das persönliche Gespräch, fernab vom Rhythmus eines Fußball-Trainers. Aus­geglichen ist er, differenziert, natürlich mit eigenen Einschätzungen.

„Ich habe den Hattinger Fußball immer im Gesamten gesehen“, sagt Peter Kursinski. „Und deshalb ­freue ich mich über jeden, der es in höhere Gefilde schafft. Das war früher bei Winz-Baak so, das ist heute bei Niederwenigern und Hedef so. Gerne hätte ich das auch mal mit der SG Welper gemacht – aber da standen nicht alle im Verein dahinter.“

Bei Hedefspor war das anders. Der Verein habe im vergangenen Winter noch einmal in die Qualität der Mannschaft investiert (und Max Claus geholt), danach gab es einen unglaublichen Lauf. „Wir haben nicht mehr trainiert und nur noch gespielt – und dann haben wir gewonnen, gewonnen, gewonnen.“ Kursinski bilanziert das Jahr 2013 und bezieht auch seinen Nachfolger Seung-Man Hong mit ein: „76 Punkte in einem Jahr, zudem Stadtmeister – das zeigt die Qualität, die in der Mannschaft steckt.“

Er selbst genießt das Zuschauen. Er genießt es, ein bisschen Ruhe zu haben, Zeit, ja, auch Muße. Und doch kribbelt es wieder ein wenig: „Eigentlich ist Ende – aber man soll im Fußball nie nie sagen.“