Hattingen. Elena Giannis (20) ist Firmkatechetin in der Gemeinde St. Peter und Paul. Zudem engagiert sie sich stark für die Katholische Junge Gemeinde.

„Alle gerieten außer sich und waren ratlos. Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.“ Apostelgeschichte 2, 12


Das Ende der Pfingstgeschichte fasst für Elena Giannis (20) zusammen, dass die Beschäftigung mit der Bibel immer auch eine Frage nach der Bedeutung ist. „Die Jünger sind alle in Aufbruchstimmung, sollen losgehen. Die anderen stehen daneben und wundern sich. Das ist auch eine Geschichte, die ich als Firmkatechetin mit den Jugendlichen bespreche“, sagt Giannis, die sich in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) der Kirchengemeinde St. Peter und Paul engagiert – und Katholische Theologie in Bochum studiert. Wofür sie nicht selten belächelt wird. „Dann kommen Kommentare wie ,Na, da hast du dir ja was Tolles ausgesucht’“. Was soll das bedeuten mit Jesus und Gott, das sei auch so eine Frage, die es immer wieder zu beantworten gelte. „Viele engagieren sich, Glauben an Gott. Da müssen sich auch Außenstehende diese Frage stellen. Es hat ja einen Wert.“

Gerade die Jugendlichen, die vor der Firmung stünden, „fragen viel, sind ja in der Zeit rebellischer. Sie fragen, welchen Sinn Dinge in der Kirche machen, die Mädchen finden es doof, dass man als Frau in der Kirche nicht Pfarrer werden kann“, sagt die engagierte junge Frau, die später beruflich in die Gemeindearbeit gehen möchte.

Elena Giannis glaubt, dass jeder Mensch etwas im Glauben und der Bibel finden kann, „wenn er bereit ist, vorurteilsfrei darauf zu blicken“. Ihr persönlich hat die Zugehörigkeit zur KJG viel gebracht: „Ich war immer sehr schüchtern. Wäre ich nicht in der KJG, wäre ich nie aus mir herausgekommen. Ich habe da nach und nach Aufgaben bekommen, gelernt, sicherer zu werden.“ Der Glaube sei – beispielsweise auch im Sommerlager, wo jeden Sonntag eine Messe gehalten würde – eher immer unterschwellig da, manifestiere sich in gemeinsamen Werten. Der Spaß käme nicht zu kurz.

Die Jugendgottesdienste, die sie künftig mit organisiert, würden jüngere Menschen ansprechen. Die monatliche Veranstaltung sei lockerer strukturiert: „Familiärer, man setzt sich um den Altar herum, es gibt klassische Elemente, aber auch mal einen Film, eine Meditation. Und: Er ist um 20.15 Uhr.“

Viele lebenspraktische Dinge kämen im Neuen Testament beispielsweise zur Sprache. Das empfiehlt sie auch all jenen, die erstmals die Bibel in die Hand nehmen, als Lektüre. „Das Alte Testament ist für den Einstieg zu verwirrend“, findet sie. Besonders die Gleichnisse bieten ihrer Meinung nach für jeden Menschen etwas.