Große Einigkeit demonstrierten die politischen Parteien in der letzten Ratssitzung 2013 auch beim Thema Steuern und Gebühren. Schlechte Nachrichten bringt das vor allem den Betreibern von Spielhallen. Ihre Geldspielgeräte sollen – um ein Vielfaches mehr als die in Gaststätten – von 2014 an mit deutlichen Steuererhöhungen belegt werden. Nach Änderung gesetzlicher Grundlagen hatte die Verwaltung eine Anhebung des Erlöses für die Stadtkasse von 64 000 auf 110 000 Euro jährlich vorgeschlagen. In der Ratssitzung am Dienstagabend preschte die FDP vor: Man möge den neuen Steuersatz bei 5,5 statt 4,0 Prozent ansetzen. Womit der Kämmerer statt der 110 000 dann 310 000 Euro zusätzlich verbuchen könnte. „Drei Millionen Euro werden in Hattingen Jahr für Jahr verzockt. Das Geld ist da“, begründete FDP-Fraktionschef Gilbert Gratzel seinen Antrag. Die anderen Parteien folgten einstimmig. Der größte Teil des Zusatzerlöses soll in die Suchtvorbeugung fließen.
Mit einer Gegenstimme schob die Politik einer anderen Mehreinnahme der Kommune einen Riegel vor. Die von der Stadtspitze geplante Erhöhung der Gebühren für Wochenmärkte und Volksfeste wird es nicht geben. Alle vier Fraktionen hatten sich bereits im Vorfeld darauf geeinigt, dass die Marktstandgebühren bei 1,40 Euro pro Quadratmeter bleiben. Ziel der Preisstabilität ist es, die Abwärtsspirale zu stoppen, nach der höhere Gebühren stets zur Abwanderung von Markthändlern führen.
Auf das kommende Jahr verschoben wurde die Entscheidung, ob die Quersubventionierung bei den Abfallgebühren bestehen bleibt oder nicht. Seit Jahren steigen die Tarife für den Restmüll mehr als nötig, weil der politische Preis für den Biomüll bei einem Euro pro Liter gehalten wird. Das soll nun noch einmal so bleiben – womit der Restmüll künftig auf 1,94 statt 1,79 Euro kostet.