Hattingen. Die All-jährliche Ausstellung für Amateurastronomen lockt Besucher aus Holland und Belgien an die Grünstraße. „Es gibt nur wenige große Astro-Messen“, wissen die Veranstalter. Da lässt sich mit dem Angebot in der Realschule getrost auftrumpfen.
„Die Besucher finden heute alles, was das Astronomen-Herz begehrt“, so beschreibt Michael Maucksch, Vorsitzender der Volkssternwarte, das Angebot der traditionellen Ausstellung für Amateurastronomen in der Aula der Realschule Grünstraße. Zum 18. Mal lockten die Sternengucker mit astronomischem Zubehör, Fachliteratur und Experten-Vorträgen Gleichgesinnte aus ganz Deutschland an die Ruhr.
Sogar über die Ländergrenzen hinaus hat sich die alljährliche Veranstaltung unter Hobby-Astronomen einen Namen gemacht. „Wir haben heute sogar Gäste aus Belgien und den Niederlanden hier“, freut sich Michael Maucksch über die große Resonanz. Ob professionelle Stativtechnik, Teleskope in verschiedenen Größen und Preisklassen, anspruchsvolle Forschungsliteratur oder anschauliche Sternenkarten – die Besucher finden an den Informations- und Verkaufsständen der rund 35 Aussteller nicht nur Weihnachtsgeschenke, sondern haben im Kreise anderer Astronomen auch Zeit zum Austausch.
Die meisten Sternenbegeisterten kennen sich seit Jahren, weiß Michael Maucksch, denn: „Es gibt nur wenige große Astro-Messen.“ Außerdem sei die Szene überschaubar, ergänzt Hobby-Astronom Peter Spangenberg und erklärt: „Wir haben leider wenig Nachwuchs.“ Die Astronomie sei leider ein männlich dominiertes Hobby, fasst Spangenberg seine langjährige Erfahrung zusammen und deutet auf die überwiegend männlichen Besucher an den Informationsständen. Die meisten Interessierten seien zudem älter als 50 Jahre. Das Hauptproblem für den fehlenden Nachwuchs sieht der Hobby-Astronom im Zeitmangel der Jugend und betont: „Wir freuen uns daher über jeden, der sich für die Astronomie interessiert.“
Gerade im Ruhrgebiet sei die Dichte der Volkssternwarten besonders groß. „Wir haben in unserer Region zwar nicht den besten Himmel, um die Sterne zu beobachten, aber dafür die meisten Volkssternwarten“, erklärt Peter Spangenberg lachend. Das Nachwuchs-Problem beim Thema Sternenkunde ist auch Tom Fliege nicht fremd – in Vorträgen und Exkursionen bringt der begeisterte Astronom daher Jugendlichen und Einsteigern Sonne, Mond und Sterne näher. An der Grünstraße referiert Fliege in einem Reisebericht über den Sternenhimmel der Kanarischen Inseln. „Die Astronomie ist leider immer noch eine Randsportart, die nicht allzu viele Menschen anlockt“, stellt der Referent fest. Das sei schade, sinniert Tom Fliege, denn: „Die meisten Menschen wissen eigentlich nur sehr wenig über das Weltall.“