Bogestra und VRR verschicken zurzeit ihre ab dem 1. Januar gültigen Fahrpreistabellen an ihre privaten Verkaufsstellen, etwa an Lotto-Annahmestellen. Neben Preissteigerungen um durchschnittlich 3,3 Prozent sind in den Tabellen auch zwei neue Fahrkarten-Varianten enthalten: ein 7-Tage- und ein 10er-Ticket. Beide Tickets werden allerdings nicht in den Verkaufsstellen, auch nicht im Bogestra-Kundencenter, verkauft, sondern ausschließlich elektronisch – im Internet oder per Smartphone-App.

Nachfrage im Internet steigt

„Das ist eine unternehmerische Entscheidung“, sagt VRR-Sprecher Johannes Bachteler. „Wir sind bestrebt, diese elektronischen Betriebswege zu stärken. Unsere Internetangebote, auch die im mobilen Internet, werden immer stärker nachgefragt.“

Zwar habe man sich mit der Sorge eines WAZ-Lesers, dass dies mög­licherweise dem einen oder anderen Kunden den Zugang zu diesen Tickets versperrt oder wenigstens deutlich erschwert, auseinander gesetzt. Johannes Bachteler aber erklärt: „Diese Medien haben sich in allen Bevölkerungsgruppen durchgesetzt.“ Und wer diese Medien nutzt, solle dafür ab Januar mit den neuen Angeboten belohnt werden, sagt Bachteler: mit dem 10er Ticket in Preisstufe A für 22 Euro, in Preisstufe E für 133 Euro und mit dem 7-Tage-Ticket in Preisstufe A für 20,70 Euro und in Preisstufe E für 85,70 Euro. Belohnt, weil der Online-Verkauf für die Anbieter leichter und kostengünstiger ist.

Der Schritt in den reinen Online-Verkauf dieser beiden Ticket-Varianten bedeute nicht, in mehr oder minder ferner Zukunft alle Nahverkehrs-Tickets nur noch online zu verkaufen, betont Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann: „Wir planen nicht, die Kundencenter aufzugeben“. Deren Service solle unbedingt erhalten werden. Bachteler sagt, 10er- und Wochenticket seien spezielle Angebote, etwa für Touristen oder als „Zwischenlösung, wenn man nicht gleich auf ein Monatsticket gehen will.“