Hattingen. Informativer Besuch der Paasmühle. Thorsten Kestner stellt Schützlinge und Anlage vor.

Unbeeindruckt von den knapp 20 Besuchern zeigen sich die Wasservögel, die auf einem Teich an der Paasmühle schwimmen. Dabei sind die Menschen eigens gekommen, weil Vögeln ihre Aufmerksamkeit gilt: Die NRW-Wildvogelpfleger trafen sich am gestrigen Freitag bei Thorsten Kestner an der Wildvogelstation.

Reinhard Vohwinkel ist hier aktiv. Und während sich Kestner mit Besuchern darüber unterhält, wie Vogelquäler, die auf Youtube Videos einstellen, zumeist geschnappt werden, erklärt er, wie sein Vogelfangnetz funktioniert. Importiert ist es eigens aus den USA – für 2000 Euro. Damit er Vögel fangen darf, hat er eigens eine Fanggenehmigung eingeholt. „Dafür muss man zwei Jahre mit einem Beringer losgehen, muss einen Kursus machen“, erklärt er. Und diskutiert mit Angelika Bornstein von der BUND-Wildvogelhilfe Rhein-Sieg, wie verletzte Vögel gut zu fangen sind – und dass mit Hilfe des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) und den Vogelwarten bestimmt Seminare angeboten werden können.

Kestner zeigt seine schlichte und effektive Entenfanganlage, seine flexibel umbaubaren Wildvogelgehege. Er berichtet, dass er Neun-Meter-Masten aufstellen möchte, mit Kameras – und einem Storchennest oben. „Dann bin ich vorbereitet, wenn einer kommt.“ Ein Wildvogel wurde von den Gästen gleich mitgebracht: ein Steinkauz, den Kestner „ganz schön moppelig“ findet.

„Fussel“ springt und flattert hektisch durch sein Gehege. „Der Uhu ist aggressiv, wurde an einer Kette gehalten. Wir müssen sehen, was wir mit ihm machen. Er mag nur mich“, berichtet Kestner. Die Besucher erfahren, dass der Teich an seinem Haus der „Quarantäne-Teich“ mit den Tieren ist, „die ich sehen und auch mit Salben oder so versorgen muss“. Beim Gang übers Gelände trennt er einen jungen Schwan von einem Pfau: „Die Pfauen begrüßen alle Neuen – sie zicken“, verrät er.

Bislang traf sich die Gruppe zum Austausch immer in der LANUV-Außenstelle Metelen. „Ab diesem Jahr wollen wir uns aber lieber gegenseitig besuchen“, erläutert Kestner. Jährlich ist eine andere Vogelstation dran. „Aber das nächste Mal vielleicht besser im Sommer“, so Thorsten Kestner.