Hattingen. . Das Unikum Theo Schlieper ist aus dem Judoverein nicht wegzudenken. Heute hilft er bei der Organisation, wenn er nicht gerade mit Motorrad unterwegs ist. Damit ist er immerhin sogar schon bis an den Kneipentresen gefahren.

Weltreisender, Oldie-Fan, „Ranch-Besitzer“, Lokalpatriot, ein Unikum – das ist Theo Schlieper. Judo-Theo, der Name, unter dem ihn viele Hattinger kennen. Denn damit hatte für den damals 14-jährigen Theo alles angefangen. Judo war seine Leidenschaft und ist es noch heute, wenn auch inzwischen vom Rand der Matte. Beim 1. JJJC Hattingen ist Theo, stellvertretender Vorsitzender, nicht wegzudenken.

„Mit 50 Jahren war ich noch Ersatzmann in der zweiten Mannschaft der Oberliga“, berichtet der heute 70-Jährige. Damals sei er im Schwergewicht eingesprungen „und manchmal habe ich auch gewonnen“. Gegen Gegner, die gut 30 Kilo mehr wogen als der flinke, aber kleine Theo. „Denen bin ich zwischen den Beinen durchgekrabbelt“, erinnert er sich lachend.

Überhaupt, der 50. Geburtstag wird nicht nur dem Welperaner in Erinnerung bleiben. 50 Judoka hätten vor seiner Tür gestanden und ihn in einer Sänfte durch die Stadt getragen. „Da haben die Leute was zu erzählen“, findet Theo. Ebenso wie damals, als er nach dem Judo-Training mit dem Motorrad ins Osteck gefahren ist – „natürlich in Absprache mit dem Wirt“. An der Theke gab’s eine Cola und dann ging es mit den Moped retour.

Allein bis nach Alaska

Das Motorrad ist Theo Schliepers liebstes Fortbewegungsmittel. In der Garage, über der in eisernen Lettern „Theos Ranch“ geschrieben steht, steht die zum Trike umgebaute Goldwing, die Theo inzwischen fährt. „Das Wichtigste unterwegs ist die Musik“, betont er, schaltet das Radio ein und tanzt. „Aber die Touren werden kürzer, von einer Eisdiele zur anderen“, scherzt der 70-Jährige. Früher ging es viel weiter. Die schönste Tour war die von Kanada bis nach Alaska und zurück – ganz allein.

Ans Auswandern hat Theo nie gedacht: „Quatsch. Hattingen ist Nummer eins!“ So bekommt auch jeder Besucher von weiter her einen Magneten mit der Aufschrift Kulturhauptstadt Hattingen. Und zur Stadt gehört auch der Judoverein. Dessen Logo steht als große Holztafel in Theos Ranch, gleich hinter einem Gefährt, das – als Roller, der umgebaut und mit einer kompletten Fahrerkabine versehen wurde – an das Papamobil erinnert. „Damit fahr ich aber nicht. Das war ein Jux.“ Das Theomobil bekommen die Judofans heute bei den Bezirksvereinsmeisterschaften nicht zu sehen – aber Theo. Denn auch wenn er das Feld den Jüngeren überlässt: „Wenn was los ist, müssen die alten Haudegen ran.“ Dann kümmert er sich wie früher darum, dass alles läuft.