Hattingen. Bürger sind zum Dialog eingeladen.

„Wir waren gerührt, dass so viele Menschen für eine offene Gesellschaft eingetreten sind. Was in Hattingen war, ist einzigartig“, so Özcan Balik, Sekretär der Ditib-Türkisch Islamischen Gemeinde zu Hattingen, und meint damit die gut 500 Gegendemonstranten, die Mitte Oktober ein Gegengewicht zum Aufmarsch der Bürgerbewegung Pro NRW darstellten.

Das Bündnis „Buntes Hattingen gegen Rechts“ hatte dazu aufgerufen, sich auf dem Untermarkt zu treffen, zur Moschee zu ziehen, eine Menschenkette zu bilden. Für die Unterstützung und Solidarität, die „uns überrascht hat“, danke man, so Erkan Cöloglu, Integrationsratsvorsitzender und Ditib-Landesverbandsmitglied: „Dass sich das Bündnis in so kurzer Zeit zusammengeschlossen hat, zeigt uns, dass Hattingen auf einem guten Weg ist für ein friedliches Zusammenleben.“ Das habe auch die Gedenkfeier am Jahrestag der Pogromnacht gezeigt.

Hinsichtlich der Moschee-Umbaupläne betont Balik, dass man mit Bürgern im Gespräch bleiben wolle. Die Gemeinde hat jetzt eine Kommission gebildet, die den Vorstand unterstützt. Ein bis eineinhalb Jahre wird es dauern, zu prüfen, ob die Moschee am jetzigen Standort umgebaut, erweitert werden kann. Ist das nicht möglich, wird über einen Neubau nachgedacht werden. Cöloglu berät den Vorstand. „Wir werden eine Lösung finden, die von einem großen Teil der Bevölkerung getragen wird“, verspricht er. Sorgen und Nöte der Bürger würden ernst genommen: „Unsere Türen und Herzen sind geöffnet.“