Hattingen. Eine Ausstellung im Stadtmuseum in Blankenstein präsentiert eine stattliche Werkauswahl des in Hattingen aufgewachsenen Max Peiffer Watenphul (1896 bis 1976) und einige seiner Weggefährten. Zu den Leihgebern der 40 Watenphul-Bilder zählen erste Kunst-Adressen aus ganz Deutschland.
„Der Künstler Max Peiffer Watenphul hatte zu Lebzeiten den Anspruch, dass seine Werke sich dem Betrachter selbst erklären“, weiß Gudrun Schwarzer vom Stadtmuseum in Blankenstein und deutet auf das großflächige Bild einer mediterranen Landschaft. In einer Ausstellung präsentiert das Stadtmuseum gemeinsam mit dem Märkischen Museum Witten vom kommenden Samstag an unter dem Titel „Max Peiffer Watenphul im Kreise seiner Zeitgenossen Eugen Batz, Werner Gilles, Werner Heldt und Gerhard Marcks“ Werke des 1896 geborenen Malers sowie seiner Freunde und künstlerischen Weggefährten.
„Watenphul hat einige Jahre seiner Jugend in Hattingen verbracht und ist auch im Laufe seines Lebens immer wieder gerne hierher zurückgekommen“, fasst Gudrun Schwarzer Watenphuls Bezug zu dieser Stadt in Worte. So sei Hattingen für ihn immer ein Zufluchtsort gewesen, der elterliche Garten inspirierte den Künstler außerdem zu zahlreichen Naturbildern.
„Was Watenphul auszeichnet, ist besonders seine ganz eigene Sicht auf die Dinge“, beschreibt Christoph Kohl, Kurator des Märkischen Museums Witten, seine Faszination für den international geschätzten Künstler und betrachtet ein Bild mit klaren Strukturen und dunklen Farben. Der Werk-Titel „Häuser im Ruhrgebiet“ verrate wiederum, wie sehr sich Watenphul dieser Region verbunden fühlte, betont Gudrun Schwarzer.
Flechtheim war sein Galerist
Die Ausstellung beginnt diesem Freitag, 19 Uhr, und ist ab 9. November zu sehen.
Um 1920 nahm der jüdische Galerist Alfred Flechtheim Watenphul unter Vertrag. Die Erben des Galeristen vermuten, dass Werke aus dem in der NS-Zeit geplünderten Flechtheim-Bestand in der Münchner Kunstsammlung Gurlitt zu finden sind.
Max Peiffer Watenphuls Werke fokussieren besonders die Natur- und Gesellschaftswahrnehmung des Künstlers. „Die klare Sachlichkeit steht dabei im Bruch mit landschaftlicher Schönheit“, beschreibt Christoph Kohl – so seien Watenphuls Werke unter anderem vom Bauhausstil beeinflusst.
Rund 40 Bilder, darunter Stillleben, Stadtansichten und Landschaftsbilder des 1976 in Rom verstorbenen Künstlers, präsentieren die beiden Museen noch bis Ende Januar in Blankenstein ihrem Publikum. „Wir haben für unsere Ausstellung Leihgaben aus ganz Deutschland erhalten“, freut sich Christoph Kohl über die Zusammenarbeit mit nationalen Museen und Kunstsammlern.
Neben Werken aus dem Wuppertaler Von der Heydt-Museum oder der Sammlung Kunst aus NRW in Aachen, werden in Blankenstein ebenfalls Leihgaben des Hattinger Kunstvereins, der Sparkasse sowie Werke aus Privatbesitz-Sammlungen zu sehen sein.