Hattingen. Junge Männer gaben Tat vor Gericht zu.

Den zufällig noch im Auto gefundenen Silvesterböller zu zünden und in ein Haltestellenwartehäuschen an der Elfringhauser Straße zu werfen: Irgendwie zusammen seien sie im Juli auf diese „Scheißidee“ gekommen, gaben zwei junge Männer an, die sich für ihre Tat am gestrigen Donnerstag vor dem Amtsgericht wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung verantworten mussten.

Denn im Häuschen liegende Zeitungen hatten Feuer gefangen. Es entstand ein Schaden von 500 Euro. Statt die Flammen zu löschen, waren die Täter geflüchtet. „Wir haben Panik bekommen, als ein Auto kam,“, so einer der beiden Arbeitssuchenden. Die Zeugin war da, musste aber nicht gehört werden.

Zwar seien die Beschuldigten volljährig, doch wegen der „jugendtümlichen Tat“ schlug Jugendgerichtshelfer Thomas Behr vor, das Jugendstrafrecht anzuwenden, beide zu einem Präventionskursus zu verpflichten. „Ich glaube, mit der Hauptverhandlung haben wir schon genug präventiv gemacht. Ich gehe davon aus, dass wir uns nicht noch einmal wiedersehen“, so Richter Frank Waab in Richtung Täter. Einer legte vor, dass er die Schadensrechnung bereits beglichen hat, der zweite hatte sie noch gar nicht erhalten. Diese müsse er begleichen, so Waab. Jeder Täter muss außerdem 25 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, entschied er. „Dann stelle ich das Verfahren vorläufig ein.“ Die jungen Männer könnten sich ihre Arbeitsstellen auch selbst suchen, so Behr.