Hattingen. Transparenz und Preisvergleich stoßen bei Hattingern auf Zustimmung.Aber: Manchmal frisst der Umweg die Ersparnis wieder auf
Mehr-tanken, clever-tanken, Tanken-App: So heißen einige der bisher vom Bundeskartellamt zugelassenen Informationsdienste, die über die aktuellen Kraftstoffpreise informieren. Sie alle zeigen die aktuellen Preise an, teilweise in Verbindung mit Zusatzinformationen wie aktueller Preisentwicklung oder günstigster Tankzeit.
Seit dem 31. August 2013 gibt es die Markttransparenzstelle für Kraftstoff (MTS-K), die aktuelle Spritpreise unkompliziert für alle zugänglich machen soll. Die Tankstellen sind dazu verpflichtet, Preisänderungen innerhalb von fünf Minuten an die MTS-K weiterzuleiten. Die leitet die Preisinformationen dann an ausgewählte private Verbraucher-Informationsdienste weiter. Ganz einfach, ganz schnell kann der Verbraucher dann die günstigste Tankstelle im Umkreis ausfindig machen. Zu Hause am Computer oder unterwegs per Smartphone- App. Was halten die Hattinger davon?
Der Mehrheit der Bürger ist die viel diskutierte App zumindest nicht unbekannt. „Ich habe schon davon gehört, das Angebot aber noch nicht genutzt. Ich tanke meistens bei derselben Tankstelle, die ist seit Jahren schon günstig. Daher nutze ich die App nicht. Die Idee finde ich aber trotzdem gut. Vielleicht werden die Preise durch den steigenden Konkurrenzdruck ja sinken“, überlegt Kornelia Lange.
Bestätigung durch die App
Das Ehepaar Behlau hat die App schon selbst ausprobiert: „Wir tanken schon länger bei einer Tankstelle in Niederwenigern, da sie recht günstig ist. Diesen Vergleich hat die App für uns nur bestätigt, so dass wir jetzt eigentlich nur noch dort tanken“
Obwohl die App erst seit so kurzer Zeit auf dem Markt ist, ist sie den meisten ein Begriff – nicht nur in der jüngeren Smartphone-Generation. „Natürlich ist das sinnvoll“, findet ein 71-jähriger Hattinger, der eine entsprechende Seite schon selbst genutzt hat. Er schätzt vor allem die Transparenz und die einfache Information, die durch die neue Gesetzgebung gewährleistet wird. Fraglich ist allerdings, ob die App letztendlich wirklich so vielen dienen kann: „Ich weiß nicht, ob man das nutzt. Für wenige Cent wird kaum jemand einen großen Umweg in Kauf nehmen. Das lohnt sich dann einfach nicht“, überlegt Luisa Timmer.
Auch wenn sie nicht alle nutzen – Gefallen finden die neuen Apps und Internetseiten dennoch bei den meisten. Die große Bekanntheit zeigt, dass Kraftstoffpreise und der Preisvergleich auf jeden Fall für die meisten Bürger ein Thema sind – und die App genau hier Transparenz erreicht.