„Jeder Mensch trauert anders.“ Dass vor allem Kinder und Jugendliche den Verlust eines geliebten Menschen auf eine andere Art verarbeiten als Erwachsene, das wissen die Trauerbegleiterinnen Annette Wagner und Sabine Waschik aus eigener Erfahrung. Alle vier bis sechs Wochen bieten die Mitarbeiterinnen des Hattinger Vereins für Trauerarbeit Gruppentermine an.
Ein Film über Verlust und Trauer, gemeinsames Kennenlernen und Mittagessen, viele Gespräche und spielerisches Erkunden der eigenen Gefühle stehen dabei an. Für die etwa sechs Jugendlichen, die alle den Verlust eines engen Familienmitgliedes verarbeiten, ist der Tag eher wie eine Gruppenstunde aufgebaut: Es darf gelacht und gebastelt werden. Eine selbst gestaltete Tafel zeigt mit Smileys die Gefühle an. „Heute bin ich glücklich, weil ich jetzt wieder hier bin“, sagt eine Teilnehmerin.
Für Trauerbegleiterin Sabine Waschik hat die Arbeit eine besondere Bedeutung. Als sie ihre eigene Tochter verlor, suchte sie Halt in einer Gruppe für Erwachsene, fand so zur Berufung anderen zu helfen. In ihrer Familie stellte sie fest, wie unterschiedlich mit der Trauer umgegangen wird: „Nicht jeder möchte darüber sprechen. Deshalb ist es wichtig, dass die Jugendlichen und Kinder selber zu uns kommen wollen.“