Hattingen. . Netzwerk „Zukunft durch Innovation NRW“ im Ennepe-Ruhr-Kreis gestartet. Es soll den Nachwuchs für Naturwissenschaft begeistern.

Alles beginnt mit dem Aufschneiden des Backpulverpäckchens, dessen Inhalt die in weißen Kitteln und mit Schutzbrillen ausgestatteten Kinder zusammen mit Mineralwasser und Essig in eine Flasche schütten. Ein Luftballon wird über die Öffnung der Flasche gestülpt, das Gemisch gut geschüttelt. Wie von Geisterhand bläst sich der Ballon auf, in den Augen der Kinder ist abzulesen, wie Naturwissenschaft und Technik begeistern können. Auf dem Ballon ist inzwischen die Aufschrift „Kleine Forscher - Naturwissenschaften und Technik für Jungen und Mädchen“ lesbar. Genau deshalb sind alle gekommen, an der Spitze der Gästeliste Svenja Schulze, Wissenschaftsministerin des Landes Nordrhein-Westfalen. Auf dem Programm steht die Eröffnung des ZdI-Netzwerks Ennepe-Ruhr.

„Ziel ist es, Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen im Ennepe-Ruhr-Kreis für naturwissenschaftliche und technische Themen zu gewinnen. Im Mittelpunkt stehen die MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik“, erläuterte Wissenschaftsministerin Schulze.

Fachkräftemangel droht

An zahlreichen anderen Orten im Land komme das Angebot bereits an. Jährlich nutzen 300 000 Schüler das, was die NRW-weit 40 regionalen ZdI-Netzwerke und 22 ZdI-Schülerlabore auf die Beine stellen. „Es werden Roboter zusammengeschraubt, Luftkissensessel gebaut und Strommasten bestiegen, Maschinenbau, Biotechnologie und Elektrotechnik altersgerecht aufbereitet aufgegriffen sowie unterrichtsfreie Zeiten genutzt, um Schülern Einblicke in Betriebe und Arbeitsabläufe, Hochschulen und Lernalltag zu bieten“, nannte Jürgen Köder, Geschäftsführer der EN-Agentur und ein Initiator des Netzwerkes im Kreis, einige Beispiele. Vor Ort soll das Netzwerk, das bei der Firma Bleistahl beheimatet und für den gesamten Kreis zuständig ist, bestehende Technikangebote für den Nachwuchs bündeln sowie neue Angebote entwickeln und fördern.

Nachwuchs, der, so ist längst bekannt, in Zukunft dringend gebraucht wird. Auch zwischen Hattingen und Breckerfeld, Herdecke und Schwelm werden in den kommenden Jahren viele Fachkräfte aus dem Beruf ausscheiden. Nachwuchsförderung lautet damit das Gebot der Stunde.

„Nicht ohne Stolz weisen wir regelmäßig auf die mehr als 25 Weltmarktführer hin, die an Ennepe und Ruhr zu Hause sind. Damit dies so bleibt und um unsere Rolle als herausragender Standort für die Produktionswirtschaft zu behaupten, darf uns möglichst kein Talent verloren gehen. Gleichzeitig wäre es gut, wenn wir mehr Mädchen als bisher für Technik begeistern könnten. Das ZdI-Netzwerk wird hier eine wichtige Rolle spielen“, machte Landrat Arnim Brux deutlich.

Momentan hat das Netzwerk für den Ennepe-Ruhr-Kreis insgesamt 24 Partner. Als Trägerverein agiert die Technikförderung Südwestfalen.