Hattingen. . Im Seniorentreff Kick erklären Mitarbeiter der Stadtwerke die Wasserversorgung der Stadt.Es wird aus Essen bezogen und ständig überprüft. Die Folge: Man kann es unbesorgt trinken
Woher beziehen die Hattinger ihr Trinkwasser, wie sauber ist es und wie viel Liter verbraucht ein Bürger an einem Tag? Diese Fragen beantworteten Mitarbeiter der Stadtwerke Hattingen Senioren im städtischen Treff Kick im Rahmen des Herbstauftaktes.
Seit 1875 sind die Hattinger Stadtwerke für die Trinkwasserversorgung im Stadtgebiet zuständig. Bis 1994 haben sie die Stadt noch aus eigener Aufbereitung versorgt. Seit knapp 20 Jahren beziehen sie es aber vom Lieferanten Gelsenwasser. Das Trinkwasser stammt aktuell aus dem Wasserwerk in Essen-Horst. Dort wird es über Brunnen gefördert, die in der Nähe der Ruhr stehen. „Daher beziehen wir ein Uferfiltrat. Das heißt, eine Mischung aus Fluss- und Grundwasser“, erklärt Stadtwerke-Mitarbeiter Martin Kubalski. In Deutschland werden 70 Prozent des Trinkwassers aus Grund- und Quellwasser gewonnen, 30 Prozent aus Oberflächenwasser, das heißt etwa aus Seen.
Regelmäßige Prüfungen der Werte
Das Trinkwasser, das aus den Leitungen kommt, fließt zum einen Teil durch das Rohrsystem der Stadtwerke, zum anderen Teil durch das System von Gelsenwasser. Ein kleiner Anteil fließt auch durch die Rohre der AVU. „Es kommt darauf an, wie die Rohrleitungen liegen und wo schon welche vorhanden sind“, sagt Jürgen Wille, Geschäftsführer der Stadtwerke. Die Stadtwerke versorgen durch ihr eigenes Rohrsystem beispielsweise die Innenstadt und den Norden Hattingens.
Egal durch welche Rohre das Wasser aber nun fließt, kontrolliert wird es ständig. Bei Werten, die nicht normgerecht sind, würden die Gesundheitsämter auch sofort Alarm schlagen. „Wir prüfen sogar häufiger, als wir es müssen“, so Wille. Seine Mitarbeiter sind wöchentlich an den Messstellen, etwa am Schulenberg Wald. Gesetzliche Grenzwerte sollen nicht überschritten werden. „Wir wollen ja auch Qualität liefern. Außerdem wollen wir gar nicht erst, dass es zu kritischen Werten kommt“, betont Wille. Beispielsweise dürfen nicht mehr als 100 Keime im Wasser nachgewiesen werden. Coli-Bakterien sind ohnehin tabu. Das fordert die Trinkwasserverordnung. Wenn dem Bürger doch mal etwas auffällt, kann er die Stadtwerke ansprechen. Wenn die Leitungen in einem Mietshaus betroffen sind, ist zunächst der Vermieter der ersten Ansprechpartner.
Das Hattinger Leitungswasser ist sauber und kann unbedenklich getrunken werden. Als Tipp geben die Fachleute den Senioren allerdings noch mit, stehendes Wasser im eigenen Haushalt zu vermeiden. Denn darin können sich Keime bilden. „Auch in den Leitungen ist das möglich, wenn sie länger mal nicht benutzt wurden“, merkt Wille an. Dann hilft eine Durchspülung.