Hattingen. . Jahrespraktikantin im Haus der Jugend. Stadt: Alle Standorte können ohne Einschränkungen betrieben werden. Aber Abbau von zwei Stellen geplant.

Cahit Bakir allein im Haus: Die Situation herrscht nicht im Jugendtreff an der Bahnhofstraße. Seit ein paar Tagen verstärkt Viola Iwanek die Mannschaft dort, wie auch im Internet vermeldet wird. Die 27-Jährige hat den Kinderbereich übernommen, tummelt sich aber nicht nur dort. Gerade war sie im Einsatz auf der Mauritius-Kirmes, hat nach dem Rechten geschaut und darauf geachtet, dass Jugendliche keinen Alkohol konsumieren.

Zwei Phasen über vier Jahre

Der Engpass im Haus der Jugend ist also nicht mehr ganz so groß, wie noch vor kurzem befürchtet, seit Ines Ditscheid in Mutterschaftsurlaub ist und Harald Barduhn seit diesem Monat im HAZ – Hattingen Arbeit & Zukunft mit Jugendlichen arbeitet. Viola Iwanek hat einen Vertrag über ein Jahr als Praktikantin. Wie sich die Stadt die Zukunft vorstellt, wird sie am morgigen Mittwoch dem Jugendhilfeausschuss zur Kenntnis geben.

Zur aktuellen Personalsituation in der „Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ teilt die Verwaltung mit, dass zum 16. September die „Stelle der sich in Elternzeit befindlichen Kollegin im Haus der Jugend befristet nachbesetzt werden konnte. Die Befristung ist an die Elternzeit gekoppelt“. Darüber hinaus wären die im Dezember 2012 beschlossenen Praktikantenstellen zum 9. und 16. September besetzt worden. Eine frühere Einstellung sei aufgrund der späten Haushaltsfreigabe (Ende Juli des Jahres) nicht möglich gewesen. Die Praktikantinnen würden in den Kinder- und Jugendtreffs oder im Haus der Jugend eingesetzt. So könnten alle Standorte der „Offenen Kinder- und Jugendarbeit“ ohne große Einschränkungen betrieben werden.

Künftig wird es aber Einschränkungen bei der Besetzung geben. Der Verwaltungsvorstand will zwei Stellen abbauen in vier Jahren in zwei Phasen. In der ersten sollen die freien Stellen zur Konzeptentwicklung und Neuausrichtung für zwei Jahre befristet werden, in der zweiten soll Geplantes, auf zwei Jahre befristet, umgesetzt werden. Durch diese Strategie bestehe die Möglichkeit zu Steuerungskorrekturen. Ist das Konzept fertig, soll es die Politik beraten.

Viola Iwanek plant nicht so weit in die Zukunft, sondern freut sich darauf, die Kinderarbeit ein Jahr lang mit zu gestalten. Sie hat in Bielefeld Sozialpädagogik studiert. Auf die Stelle fürs Anerkennungsjahr ist sie im Internet aufmerksam geworden und freut sich, dass es geklappt hat. Vorher hat sie in einer sozialen Einrichtung mit geistig behinderten Menschen gearbeitet. „Ich bin noch jung, aufgewachsen mit Spielen“: Deshalb möchte die 27-Jährige auch mit Jugendlichen in die Welt der Spiele eintauchen.