Hattingen. Sünsbruch-Kurve auf der Bredenscheider Straße ist eine gefährliche Strecke, Radfahrer queren die Straße auf dem Weg zum Fahrradweg.
Auf der Bredenscheider Straße wird gern gerast, stellt Frank Schneider immer wieder fest. Er wohnt am Hinderpad, sein Garten grenzt an die Ausfallstraße unweit der Stelle, an der jetzt ein Motorradfahrer tödlich verunglückte.
„Die gesamte Nachbarschaft ist entsetzt“, sagt dazu Frank Schneider, der die Sünsbruch-Kurve generell als gefährlich einschätzt. „Denn dort geht es von Hattingen kommend rechts auch ab zum alten Bahndamm, das ist eine beliebte Fahrradstrecke. Und gleich nach der Kurve ist links eine Einmündung.“ Er verweist außerdem auf Kreuze entlang der Straße, die an Verkehrstote erinnern.
Als Windsurfer kennt der 47-jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur, der sich gerade zum Auditor für Energiemanagement-Systeme weiterbildet und seit zehn Jahren in der Straße wohnt, das mit Geschwindigkeit verbundene berauschende Gefühl. Aber: „Es ist falsch, schnell zu fahren.“
Sitzt er im Garten, hört er besonders an den Wochenenden, „wie die Fahrer Gang für Gang die Höchstzahl ausdrehen. Dann wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit sicher deutlich überschritten.“ Auch Autos und Lkw würden oft zu schnell fahren. „Das ist abgesehen vom Unfallrisiko für uns auch eine enorme Lärmbelästigung. Viele Motorräder haben keine Schalldämpfer.“
Schneider wünscht sich an der Bredenscheider Straße und insbesondere in der Kurve vermehrte Geschwindigkeitskontrollen. Das hatte er im Juni auch so der Kreispolizei im Zuge des Blitzmarathons gemailt. „Außerdem wäre es besser, wenn die Kurve zur Tempo-30-Zone würde. Tempo 50 sollte durchgängig ab Ortsausgang Hattingen bis mindestens zur Kurve eingeführt werden.“
Polizeisprecher Dietmar Trust betont, dass die Bredenscheider Straße in der vergangenen Zeit mit allen zur Verfügung stehenden Messmethoden überwacht wurde. Es habe 17 Radareinsätze in 2012 und 2013 gegeben, bei denen 7500 Fahrzeuge überwacht wurden. Zudem sei mehrfach der Laser und das Provida-Krad zum Einsatz gekommen. „Seit April wird auch die Eso-Technik zur Überwachung eingesetzt. Die festgestellten Verstöße bewegten sich in nahezu allen Fällen ,nur’ im Verwarnungsgeldbereich. Lediglich in weniger als zehn Fällen wurden Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 20 km/h festgestellt.“ Die Unfallentwicklung korrespondiere mit diesen Feststellungen. Der Bereich sei in den vergangenen zwei Jahren nicht auffällig gewesen. Sollte die Unfallanalyse eine Geschwindigkeitsüberschreitung als Ursache erkennen, „werden dauerhaft verstärkte Überwachungen“ an der Stelle geprüft.