Bochum/Hattingen/Witten. The Gaslight Anthem begeistern Zuschauer beim Zeltfestival-Konzert mit handgemachter Musik.
Die Hände weit in die Höhe gestreckt, wild im Takt der Schlagzeug-Schläge springend und den Blick begeistert auf die Bühne gerichtet, feiern zahlreiche Zuschauer die Indie-Band The Gaslight Anthem bei ihrem Zeltfestival-Konzert am Kemnader See. Die Punk-Rocker aus New Jersey belohnen ihre Anhänger im Gegenzug mit rund anderthalb Stunden lauter Melancholie aus der eigenen Feder.
Die Tatsache, dass das normalerweise rund 5 000 Personen fassende Zelt für die US-Rocker schlichtweg eine Nummer zu groß und daher nicht einmal bis zur Hälfte gefüllt ist, tut der Stimmung dabei keinen Abbruch – im Gegenteil. Während Sänger und Gitarrist Brian Fallon, unterstützt durch Gitarrist Alex Rosmilia, Bassist Alex Levine und Schlagzeuger Benny Horowitz, seine Texte ins Mikrofon schreit, beweist auch die tobende Menge Textsicherheit und bringt dabei nicht nur die Luft unter dem Zeltdach zum Kochen, sondern auch den Boden vor der Bühne zum Beben.
Die Fans in Reihe Eins erkennen dabei jedes beginnende Stück bereits an den ersten Klängen – hierzulande sind The Gaslight Anthem einem größeren Publikum durch ihr Stück „American Slang“ des gleichnamigen Albums von 2010 oder der aktuellen Nummer „Here Comes my Man“ aus dem 2012 erschienenen Album-Erfolg „Handwritten“, bekannt. In diesem beschreiben die Musiker unter anderem die Vorzüge handgemachter Musik.
In den wenigen Atem-Pausen, die Fallon sich und seinen Zuschauern gönnt, sucht der Sänger immer wieder humorvoll das Gespräch mit dem Publikum. Nach rund 80 lautstarken Minuten Rock im Zelt verlassen die Musiker dann schwitzend und mit brennenden Gitarrensaiten die Bühne, um ihre Fans anschließend mit einer Zugabe zu belohnen. „Vielen Dank“, verabschieden sich die US-Amerikaner nach drei weiteren Stücken schließlich von ihren Zuschauern und hoffen auf ein Wiedersehen – vielleicht am Kemnader See.