Die Hattinger Deutschpop-Band Frida Gold um Frontfrau Alina Süggeler begeistert ihr Publikum mit aktuellen Hits und Klassikern beim Zeltfestival Ruhr
Die Scheinwerfer richten sich auf die Bühne, der Dampf der Nebelmaschinen verschleiert die Sicht, doch schon die ersten Klänge aus den Lautsprechern lassen das aufgeregte Publikum laut kreischen, klatschen und pfeifen. Die Hattinger Deutschpop-Band Frida Gold macht an diesem Abend Halt am Kemnader See und beglückt ihre begeisterten Anhänger mit einem Heimspiel beim Zeltfestival Ruhr.
Dabei lässt Hattingens zurzeit angesagteste Export bei gefühlten 40 Grad Celsius die Luft unter der Zeltdecke förmlich kochen. Nicht ganz unschuldig daran ist Sängerin Alina Süggeler, die im ultra-kurzen Leoparden-Minikleid und mit bis über die Knie gezogenen schwarzen Strümpfen lasziv über die Bühne tanzt und damit besonders ihre männlichen Zuschauer begeistert.
Textsicher vor der Bühne tanzen
„Einen schönen guten Abend, Heimat“, begrüßt die 28-Jährige gutgelaunt das bunt gemischte Publikum im nicht ausverkauften Zelt – sie freue sich sehr, erstmals beim Zeltfestival zu spielen: „Endlich.“ Mit ihrem aktuellen Erfolgs-Hit „Liebe ist meine Rebellion“ starten Alina Süggeler, Bassist Andi Weizel, Gitarrist Julian Cassel und Schlagzeuger Tommi Holtgreve in den Abend und freuen sich besonders über die Textsicherheit der tanzenden Menge vor der Bühne. „Ich will eure Hände sehen“, fordert Süggeler ihre Anhänger immer wieder zum Mitklatschen und Feiern auf.
Dass die Musiker auch ruhige Töne anschlagen können, beweist das Quartett dagegen mit dem Stück „Miss you“. Alina Süggeler besingt das Publikum auf einer Treppenstufe sitzend, während ihre Zuschauer gebannt an ihren Lippen hängen. Neben den Stücken „Im nächsten Leben“, „Leuchten“ oder „Himmelblau“ vom Nummer-Eins-Album „Liebe ist meine Religion“, befeuern die Durchstarter von der Ruhr besonders mit Klassikern wie „Unsere Liebe ist aus Gold“ oder „Undercover“ vom Vorgänger-Album „Juwel“ Begeisterungsstürme im Publikum. Die Menge vor der Bühne begrüßt dabei jedes beginnende Stück mit anfeuernden Pfiffen und zustimmenden Rufen, während Alina Süggeler am Bühnenrand kniend die Nähe zu ihren Fans sucht und die Hand ins Publikum streckt.
„Habt ihr eine gute Zeit?“, will die Frontfrau der Band wissen und hält ihr Mikrofon in Richtung Publikum. Die Antwort auf ihre Frage erhält die 28-Jährige spätestens, als sie ruft: „Ich möchte mit euch tanzen.“ Jetzt gibt es unter der Zeltdecke kein Halten mehr – die Zuschauer bringen den Boden vor der Bühne zum Beben und feiern gemeinsam mit den Musikern zur Party-Nummer „Zeig mir, wie du tanzt“, seinerzeit Frida Golds Eintrittskarte ins große Musikgeschäft. Als die Band kurzzeitig die Bühne verlässt, fordern die Zuschauer eine Zugabe und klatschen ungeduldig in die Hände – die Musiker lassen sich daraufhin nicht lange bitten und überraschen ihr Publikum mit einer Zugabe der besonderen Art. Während Alina Süggeler gemeinsam mit den Zuschauern „Wovon sollen wir träumen“ schmettert, fliegen große weiße Luftballons durch das Zelt über die staunende Menschenmenge. Mit offenen Mündern und ungläubigen Blicken in Richtung Zelt-Mitte stehen die Zuschauer jedoch erst da, als die Sängerin, vom Publikum kaum bemerkt, durch die Menge schlendert und unter den überraschten Rufen ihrer Zuschauer auf einen Zeltpfeiler klettert. „Schön, wieder hier zu sein“, ruft sie ins Publikum am Kemnader See und richtet zugleich eine Liebeserklärung an ihre Heimat: „Immer, wenn ich nach Hattingen fahre, klopft mein Herz – Heimat ist das Wichtigste.“