Hattingen. . Initiative Omnibus: Engagierte gehen 675 Kilometer von Hattingen nach Berlinin 40 Tagen. Mit dabei ist der namensgebende Bus, der sonst im Ludwigstal parkt
„Der aufrechte Gang ist eine innere Haltung“, weiß Michael von der Lohe und fügt hinzu: „Wir sind aufrechte Menschen, die mitbestimmen sollten.“ Aus diesem Grund läuft der Geschäftsführer von Omnibus für direkte Demokratie in Deutschland gemeinsam mit weiteren Aktivisten zurzeit 40 Tage lang zu Fuß von Hattingen über Bochum, Dortmund, Unna, Paderborn, Höxter, Goslar, Halberstadt, Magdeburg oder Potsdamrund 675 Kilometer nach Berlin. Ziel der Aktion unter dem Motto „Der aufrechte Gang“ ist es, auf die Idee der Volksabstimmung auf Bundesebene aufmerksam zu machen. Auf ihrer langen Reise, die am 27. September in Berlin mit einer Aktionswoche rund um die Themen Direkte Demokratie und Volksabstimmung, enden soll, organisieren von der Lohe und seine Mitstreiter ebenfalls Aktionen und Veranstaltungen an den einzelnen Stationen der Strecke. „Wir möchten mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen“, erklärt Aktivist Werner Küppers die Motivation der Läufer – aus diesem Grund sind auch die Direktkandidaten des jeweiligen Wahlkreises zu den Veranstaltungen eingeladen. Immer dabei ist auf der Tour auch der doppelstöckige und namensgebende Omnibus der Initiative, seit rund 14 Jahren das Teilzeit-Zuhause von Werner Küppers. „Neun Monate im Jahr fahre ich mit dem Bus durch ganz Deutschland, um für die bundesweite Volksabstimmung zu werben“, so der Bus-Bewohner aus Leidenschaft – seinen Heimathafen und Winterquartier habe der Omnibus jedoch im Holthauser Ludwigstal. Eine Woche nach der Bundestagswahl sollen Bus und Läufer pünktlich zu den Koalitionsverhandlungen am Brandenburger-Tor eintreffen. „Wir werden in Berlin unter anderem durch einen Heißluftballon mit der Aufschrift „Volksabstimmung“ präsent sein“, gibt Initiator Michael von der Lohe einen Ausblick auf die geplante Aktionswoche in der Hauptstadt und unterstreicht: „Wir möchten mit unserem Anliegen Aufmerksamkeit erregen.“ Aus diesem Grund sollen auf der Reise ebenfalls 100 000 Unterschriften für die direkte Demokratie gesammelt und in Berlin gemeinsam mit einem Gesetzesvorschlag für die Volksabstimmung übergeben werden.Die Idee für die außergewöhnliche Aktion sei Michael von der Lohe bereits im vergangenen Jahr gekommen, erinnert sich der Omnibus-Geschäftsführer: „Die Vorbereitungen haben einige Zeit gedauert.“ Besonders die Organisation der zahlreichen Veranstaltungen zu Themen wie Wahlbeteiligung, Verantwortung, Demokratie oder Grundrecht sei sehr aufwendig gewesen. Doch auch die körperliche Vorbereitung auf den Fußmarsch habe viel Kraft gekostet, gesteht der Initiator. „Natürlich ist jeder willkommen, uns auf unserer Tour zu begleiten und mitzulaufen“, hofft Aktivistin Ulrike von der Lohe auf eine rege Beteiligung der Menschen entlang der Strecke. Die Reise werde zwar ein Kraftakt, prophezeit derweil Michael von der Lohe, fügt dann aber mit einem Lächeln hinzu: „Es ist durchaus möglich, dass der Aktion eine Wiederholungstat folgt.“