Hattingen. Gastronomen ordern bei ihm Delikatessen. Drei Tage ist er aber an der Johannessegener Straße auch für die Privatkunden da. Rezepttipps gibt’s vom gelernten Koch gratis dazu.
„Ich habe für die ganze Welt ge- und verkauft“, sagt Michael Caricchi. Heute beliefert er von Bredenscheid aus die Restaurants der Region mit Delikatessen. Und einen Teil seiner Zeit reserviert der Inhaber von „Oktopus Sea“ auch für Privatkunden. „Als Hobby“, sagt er lächelnd. „Und weil ich gemerkt habe, dass so ein Angebot in Hattingen fehlt.“
Meeres- und Fleischspezialitäten hat der 49-Jährige im Angebot, der seit April 2011 an der Johannessegener Straße 7 zu finden ist. Den Kunden empfängt das Geräusch von auf Hochtouren arbeitenden Kühlhäusern. Viele Privatkunden kommen nicht nur, weil sie hier frischen Fisch erstehen können, sondern auch, weil es die Tipps zur Zubereitung gleich dazu gibt. Denn Caricchi ist gelernter Koch. Und so kann er auch jetzt nicht die Finger vom Handwerk lassen, macht einige Feinkostsalate selbst, bietet ab Herbst wegen der Nachfrage wieder kalte Platten für Feiern an.
Von Bredenscheid aus beliefert er Restaurants in der ganzen Region, vom Moers bis zum Möhnesee. Zehn Jahre war er auf dem Großmarkt in Essen tätig. „Doch vorher, da habe ich lange eingekauft für Keten wie Metro und Deutsche See, die Firma, bei der ich angestellt war, hatte ein Büro auf dem Pariser Großmarkt. Ich habe dort für deutsche Unternehmen eingekauft, alles speditionsfertig gemacht.“
Der gebürtige Baden-Württemberger war Produktionsleiter bei einem Freiburger Partyservice und verantwortlich für 100 Beschäftigte. „Wir haben auch die deutschen Botschaften in der ganzen Welt etwa mit Geräuchertem beliefert.“ Heute bekommt er aus aller Welt nach Hattingen geliefert: Lachse und Seeteufel reisen aus Schottland an, Rotbarsch und Seeteufel aus Island, Loupe de Mer und Dorade finden den Weg aus Griechenland in sein Kühlhaus. Schwertfische, Thunfisch, Seezunge und Sepia gingen in Spanien ins Netz. Und natürlich kommt Fisch auch aus den Niederlanden. Das Fleisch bezieht er von einem Händler aus Hamburg, frische Nudeln kommen aus Italien.
Angeliefert wird morgens ab drei Uhr. Gegen sieben Uhr beginnt er selbst mit der Auslieferung. „Wir haben Schlüssel von den Restaurants, liefern direkt ins Kühlhaus.“ Abends nimmt er oft Bestellungen noch um 23.30 Uhr entgegen. „Denn dann wissen die Gastronomen, wie viel an dem Tag verkauft wurde, wie viel sie zum Beispiel fürs Wochenende benötigen.“
Für Privatkunden ist er drei Tage pro Woche da, aber sie wissen: Wollen sie an anderen Tagen frischen Fisch, fangen sie ihn früh morgens im Lager ab oder rufen auf dem Handy an, holen die Ware nachmittags nach seiner Tour ab.