Hattingen. Lkw-Vorrangnetz soll stadtverträgliche Navigation der Brummis sicherstellen.

Brenzlig wird es immer dann, wenn Lastwagenfahrer ihren Navigationsgerät vertrauen und sich um Straßenschilder nicht kümmern. Dann bleiben sie stecken in den Serpentinen der Tippelstraße hoch zur Winzermark. Oder auf der Bruchstraße als vermeintlicher Abkürzung zwischen Martin-Luther- und Nierenhofer Straße. Oder auf der Marxstraße als Ortsdurchfahrt von Welper. Gegen Verkehrsbehinderungen dieser Art stemmt sich das Projekt „Stadtverträgliche Lkw-Navigation in der Metropole Ruhr“, dem sich die Stadt Hattingen bereits im Juni 2012 angeschlossen hat. Die wichtigsten Ziele sind: die Reduzierung der Inanspruchnahme des kommunalen Straßennetzes auf das notwendige Maß durch ein ruhrgebietsweites Lkw-Vorrangnetz und die Zusammenarbeit mit den Navi-Herstellern – und: die Schaffung einer dauerhaften Schnittstelle zwischen den Interessen der Städte zur Verkehrslenkung in ihren Netzen und den Anforderungen internationaler Navi-Hersteller.

Heißt: Die Stadt schreibt auf, welche Wege die Brummis bitte nehmen sollen. Genannt wurden jetzt überwiegend die Landes- und Kreisstraßen, ergänzt um die sieben Gemeindestraßen Zum Ludwigstal, Am Büchsenschütz, Werksstraße, Ruhrallee, Ruhrdeich, Am Walzwerk und An der Kost, teilweise nur in Abschnitten. Nicht genannt: die Schulstraße, die ja von nicht gewünschtem Durchgangsverkehr entlastet werden soll.

Der Regionalverband Ruhr hat inzwischen eine Internetseite zur Verfügung gestellt, in die alle bisher erhobenen Daten eingeflossen sind. Bis April 2013 hatten sich 35 Kommunen, darunter alle kreisfreien Städte, dem Projekt angeschlossen. Sie erhoffen sich durch das gemeinsame Vorgehen in erster Linie Handlungssicherheit gegenüber den Navi-Herstellern. Sachkosten entstehen den beteiligten Städten nicht. Ohne Personalressourcen für die Datenarbeit geht es allerdings nicht.