Hattingen. Zu seinem 70. Geburtstag bekommt der Hattinger Judoka Theo Schlieper eine Bronzestatue.
Dass einem ein Denkmal bereits zu Lebzeiten erbaut wird, ist eine Ehre, die nicht vielen zuteil wird. Theo Schlieper, in Hattingen bekannt unter dem Namen „Judo-Theo“, ist einer von ihnen. Jedes Mal, wenn der 69-Jährige jetzt den Hof vor seiner Garage in Welper betritt, kann er nun seinem bronzegewordenen Ebenbild in die Augen blicken.
„Für das Gesicht wurde ein Gipsabdruck von mir genommen“, sagt Schlieper. Für den muskelgestählten Torso hat allerdings jemand anderes Modell gestanden, gesteht der leidenschaftliche Judoka. Auch bei der Größe wurde ein wenig getrickst. Um seinem bronzenen Ebenbild in die Augen zu blicken, muss der „echte“ Theo schon auf einen Hocker steigen. Während die Theo-Statue von außen aus Bronze besteht, ist sie im Inneren mit Zement gefüllt. Knapp acht Zentner bringt sie daher auf die Waage. „Den klaut mir keiner“, scherzt Schlieper.
Die Statue ist bereits das zweite künstlerische Abbild des ehemaligen Finanzberaters. „Zu meinem 65. Geburtstag habe ich eine Büste bekommen. Die Statue ist jetzt ein Geschenk zu meinem 70., den ich im Oktober feiere.“ Der Künstler, der hinter dem Theo-Denkmal steckt, ist sein guter Freund und langjähriger Wegbegleiter Horst-Hermann Seidler. Die Garage vor Judo-Theos Haus gleicht einem kleinen Museum – überall Souvenirs von seinen zahlreichen Reisen. Die meisten aus Kanada. „Da lebt meine Cousine, die besuche ich oft.“
Viel herumgekommen sei er, seit er sich mit 58 Jahren in den Ruhestand verabschiedete. Ein echter Globetrotter, der mit seinen Motorrad-Kumpels oder den „Grauen Wölfen“ (ehemalige Hattinger Sportler) schon die halbe Welt bereiste. Neben Judo, Motorradfahren und Reisen gehört das Feiern zu Theo Schliepers großen Leidenschaften. Gerne erinnert er sich an seinen 50. Geburtstag. 220 Leute sollten nach Welper kommen. Was als Gartenfest gedacht war, bedurfte einer offiziellen Genehmigung. „Die dachten, ich wollte den ganzen Stadtteil abriegeln. Ich brauchte die Erlaubnis des Polizeipräsidenten, da hab ich ihn einfach eingeladen.“ Jetzt, 20 Jahre später, will „Judo-Theo“ etwas kürzer treten. „Ich werde meinen 70. mit meinen Töchtern in der Türkei feiern.“