Hattingen. Sie wollten vergessen, Naivität zurückgewinnen - um sich am Ende neu zu finden. Zwei Jahre nach dem Debüt mit “Juwel“ hat die Deutschpop-Band Frida Gold ihr zweites Album vorgelegt: “Liebe ist meine Religion“.

Der Aufschrei war laut. Geklaut!, haben sie gerufen, die Zuschauer, die Zuhörer, Kopie! Plagiat! Sie hatten den Auftritt der Deutschpop-Band Frida Gold beim „Echo“ 2013 gesehen.

Alina Süggeler und ihre drei Jungs hatten die neue Single „Liebe ist meine Rebellion“ vorgestellt, mit diesem eingängigen Vokal-Riff, das es 1996 schon einmal gegeben hatte („Freed From Desire“, Gala) – es dauerte also keine zehn Sekunden, schon polarisierten die Hattinger Musiker schon wieder, genau wie bei ihren ersten Auftritten. Jetzt ist ihr zweites Album „Liebe ist meine Religion“ raus.

Neue Musik? „Es ist alles einen kleinen Tick organischer, vielleicht etwas grooviger“, verrät Gitarrist Julian Cassel. „Doch unterm Strich ist alles auf den Song ausgelegt, so wie es auch früher gewesen ist.“ Die meisten Stücke sind erneut aus der Feder von Sängerin Alina Süggeler und Bassmann Andi Weizel, doch es gab prominente Unterstützung: Guy Chambers, der die ersten fünf ­Solo-Alben von Robbie Williams geschrieben und produziert hat (und damit erheblichen Anteil am Superstar-Status des Briten hat), schaute im Studio in Los Angeles vorbei und gab Tipps. „Man lernt viel von ihm“, gibt Julian Cassel zu. „Die besten Songs sind am Ende aber die eigenen.“

Ihr Debüt „Juwel“ verkaufte sich mehr als 140.000 Mal

Frida Gold sind im Jahr 2011 durchgestartet. Ihr Debüt „Juwel“ verkaufte sich mehr als 140.000 Mal (und erreichte damit Gold-Status); die Single ­„Wovon sollen wir träumen“ wurde unter anderem vom ZDF als Titelsong für die Frauenfußball-WM 2011 im eigenen Land ausgewählt.

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Die Band strahlt dank Alina Süggeler. Sie zieht das Medien- und vor allem auch das Fan-Interesse auf sich. Die charismatische Sängerin hat vor vielen Jahren auf dem Gymnasium Holthausen den Gitarristen Julian Cassel kennen gelernt und macht seitdem gemeinsam mit ihm Musik. Während die drei Jungs (neben Julian Cassel auch noch Andi Weizel und Tommi Holtgreve) zurückhaltend auftreten, geht Alina optisch nach vorne, ist extrovertiert.

Mal mit hochtoupierten langen blonden Haaren, mal mit raspelkurzen schwarzen. Zuletzt trug sie brünett und mittellang, aber das kann morgen schon wieder anders sein. So ziert sie immer wieder Titelseiten und Fotostrecken in Lifestyle-Magazinen – und wird im Rahmen des Eurovision Song Contests immer wieder als Jury-Mitglied ausgewählt.

Sie wollten ihre Naivität zurück, wollten wieder hungrig sein

„Wir mussten uns von dem abwenden, was wir erleben durften, um uns dem Neuen zuzuwenden“, erklärt Alina zum neuen Album. „Kurz vergessen, um wieder da anzukommen, wo wir vor dem ersten Album standen.“ Sie wollten ihre Naivität zurück, wollten wieder hungrig sein. „Am Ende haben wir ganz liebevoll und selbstbewusst unser neues Ich gefunden.“

Frida Gold

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Das ist nun das Album „Liebe ist meine Religion“, das wohl gleich in die Top 10 der deutschen Charts einsteigen wird (die Single schaffte es Anfang Juni auf Platz vier). „Beim Titel haben wir uns überlegt, wofür es sich noch aufzustehen lohnt“, sagt Alina. Die Antwort? „Für mehr Menschlichkeit, für mehr Liebe!“