Hattingen. . Japanische Trommeln und das Rockorchester Ruhrgebeat bei der Extraschicht: Die Nacht der Industriekultur soll lang und laut werden.
Es wird laut in dieser Nacht, verspricht Museumsleiter Robert Laube – und meint die Extraschicht. Ein Bild sieht er schon genau vor sich: Japanische Trommeln unter klarem Himmel vor dem beleuchteten Hochofen. Am 6. Juli findet die Nacht der Industriekultur statt. Das Industriemuseum ist einer der insgesamt fünfzig Spielorte. Und hier wird gerockt, gesungen und gelacht.
Die Gruppe Tentekko Taiko schlägt ab 18.30 Uhr auf japanische Trommeln. In diesem Jahr ist auch das Theater Dortmund mit dabei. Für Kinder ab neun Jahren und jung gebliebene Erwachsene gibt es das Theaterstück „Grimm spielen“. Dornröschen, Sterntaler oder Rapunzel werden zu einem großem Märchen zusammengefügt. Für Überraschung sorgt auch die Performance „Schlaf in den Augen“ der Theaterpartisanen. An unterschiedlichen Orten treten zehn junge Akteure plötzlich in weißer Kleidung auf, sprechen und führen Gedanken zu den Themen Träumen und Schlafwandeln auf.
Das Spontantheater der Frizzles findet in der Gieß- und Schmelzabteilung statt. Vier Schauspieler improvisieren, singen, scherzen, reagieren auf die Zurufe des Publikums.
Bei der Show Metalloid kommt Schrott zum Einsatz. Die Schauspieler sind für die Vorführung auf einen Schrottplatz gefahren und haben aufgesammelt, was ihnen gefiel. Daraus bauten sie sich Instrumente und eine Bühne. Stahlgitter, Eisenstangen, Tonnen und ein alter Einkaufswagen, dazu eine E-Gitarre – und los geht die ungewöhnliche Musik. Die Akteure sprechen dazu Textauszüge von Lyrikern und Philosophen, von Goethe oder Nietzsche: ab 20 Uhr in der Abstichhalle.
Danach wird das Rockorchester Ruhrgebeat auftreten. Um 22.30 beginnen die Musiker in der Gebläsehalle zu spielen. Das Lied „Hier brennt ein Feuer“ erinnert an den erloschenen Hochofen. „Das Feuer aber brennt noch immer in uns weiter“, sagt Hans von der Forst vom Rockorchester Ruhrgebeat.
Programm bis 2 Uhr nachts
Die Besucher können zwischen den Auftritten an Führungen teilnehmen, die Schaugießerei bestaunen oder sich die Ausstellung „Atelier. Industrie – Karl Manfred Rennertz“ ansehen. „Der Künstler wird vor Ort sein“, verkündet Laube. Zudem gibt es Infostände, an denen Besucher etwas über die Arbeit auf der ehemaligen Henrichshütte lernen. Robert Laube: „Die Extraschicht ist quasi ein Schaufenster für unseren Standort und ein optischer und akustischer Hochgenuss.“ Bis um 2 Uhr in der Nacht soll gefeiert werden.